6. Dezember 2014 in Familie
Das nordrhein-westfälische Innenministerium will wissen, ob der Ablauf beim Standesamt korrekt war.
Düsseldorf (kath.net/idea) Das nordrhein-westfälische Innenministerium unter der Leitung von Ralf Jäger (SPD) lässt sich von der Standesamtsaufsicht Leverkusen über die Abläufe der Sat.1-Kuppelshow Hochzeit auf den ersten Blick informieren. Das bestätigte die Pressesprecherin des Ministeriums, Birgit Axler (Düsseldorf), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. In der Sendung werden Partner verheiratet, die sich zuvor noch nie gesehen haben; sie sollen nach der Hochzeit zueinander finden. In der ersten Folge der Show hatten sich die 32-jährige Bea Bäcker und der 31-jährige Tim Kirschbaum in Leverkusen das Jawort gegeben. Das Ministerium wolle wissen, so Axler, wie der Verwaltungsablauf ausgesehen habe und wer beispielsweise das Brautpaar angemeldet habe. Sie hob hervor, dass die Kommunen für standesamtliche Angelegenheiten zuständig seien und nicht das Ministerium: Weil es aber eine große öffentliche Diskussion gibt, wollen wir uns informieren lassen.
Man habe keine Anhaltspunkte, dass etwas nicht ordnungsgemäß gelaufen sei. Die Paare wurden in einem Verfahren ausgewählt, bei dem die Kandidaten unter anderem einen DNA-Test ablegen mussten, um herauszufinden, ob sie sich riechen können.
An der Sendung arbeitet auch der freikirchliche Theologe Martin Dreyer (Berlin) mit. Er leitete früher die Jesus Freaks und ist Erfinder der Volxbibel.
Kritik an seiner Mitwirkung übte der katholische Theologe Johannes Hartl. Dieser leitet das Gebetshaus in Augsburg. In einem Offenen Brief äußert sich Hartl bestürzt darüber, dass sich Dreyer dafür hergebe, als christlicher Prediger Teil einer TV-Show zu sein, in der Menschen offensichtlich als Experiment einfach mal spontan heiraten.
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bezeichnete das Konzept als abstoßend.
Kardinal Woelki, Wort des Bischofs: Über die Hochzeitsshow
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