13. Dezember 2014 in Deutschland
Gewalt ist nicht religiös zu rechtfertigen, in jeder Religion.
Köln (kath.net/ KNA)
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat sich kritisch zu antiislamischen Bewegungen wie Hooligans gegen Salafisten oder Patrioten Europas gegen Islamisierung des Abendlandes (Pegida) geäußert. Solche 'Retter des Abendlandes' brauchen wir nicht, sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Köln. Wir müssen diese Herausforderungen mit rechtsstaatlichen Mitteln lösen.
Der Kardinal begrüßte es, dass zur Gegendemonstration gegen die jüngste Kundgebung der Gruppierung Dügida (Düsseldorfer Bürger gegen die Islamisierung des Abendlandes) neben gesellschaftlichen Gruppen auch die Kirche aufgerufen habe.
Weiter betonte Woelki, Gewalt sei nie religiös zu rechtfertigen. Pervertierungen, die es leider sowohl in der Geschichte des Christentums als auch des Islam gegeben habe, dürften nicht mit der Religion gleichgesetzt werden. Es ist nicht in Ordnung, angesichts von Gewaltexzessen etwa der Terrormiliz 'Islamischer Staat' Muslime pauschal zu diskriminieren, hob der Kardinal hervor. Andererseits haben militante Salafisten in einem pluralen Rechtsstaat nichts zu suchen. Auch hiergegen gelte es, mit rechtsstaatlichen Mitteln vorzugehen, sagte Woelki.
(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.
© 2014 www.kath.net