19. Dezember 2014 in Weltkirche
Der katholische Franziskanerorden ist durch dubiose Geschäfte in «erhebliche finanzielle Schwierigkeiten» geraten Im Zusammenhang mit Kauf und Renovierung eines Hotels durch den Orden soll in Rom ein Betrag in Millionenhöhe verschwunden sein
Rom (kath.net/KNA) Der katholische Franziskanerorden ist durch dubiose Geschäfte in «erhebliche finanzielle Schwierigkeiten» geraten. Das teilte dessen Generalminister, der US-Amerikaner Michael Perry, in einem Brief an alle Ordensangehörigen mit. Dieser wurde auf der Internetseite der Franziskaner (OFM) veröffentlicht.
Wie die italienische Zeitung «Corriere della Sera» (Freitag) berichtet, soll in Zusammenhang mit Kauf und Renovierung eines Hotels durch den Orden in Rom ein Betrag in Millionenhöhe verschwunden sein. Die vom heiligen Franz von Assisi (1181/1182-1226) gegründeten Franziskaner sind in besonderer Weise dem Armutsideal verpflichtet. Mit weltweit 14.000 Mitgliedern zählen sie zu den größten katholischen Männerorden.
Eine Untersuchung habe im September «zweifelhafte Operationen» und Mängel in der Kontrolle der Finanzen aufgedeckt, so der Generalobere. Daraufhin sei der bisherige Schatzmeister des Ordens, Pater Giancarlo Lati, von seinem Amt zurückgetreten und durch einen Nachfolger ersetzt worden. Der genaue Umfang des Schadens werde derzeit noch geklärt. Weil ordensfremde Personen eine maßgebliche Rolle in dem Fall spielten, habe er die staatlichen Behörden um Hilfe in dem Fall gebeten. Perry versicherte, dass die Ordensleitung alles tun werde, um Transparenz zu schaffen.
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