Kardinal Burke: Große Sorge um Unauflöslichkeit der Ehe

20. Dezember 2014 in Familie


Der amerikanische Kurienkardinal Raymond Burke wandte sich gegen Vorschläge, wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten zuzulassen.


Paris (kath.net/KNA) Der amerikanische Kurienkardinal Raymond Burke (Foto) hat sich besorgt über den künftigen Kurs der katholischen Kirche im Bezug auf die Unauflöslichkeit der Ehe geäußert. In einem vom französischen «Figaro Magazine» am Samstag verbreiteten Interview wandte sich Burke gegen Vorschläge, wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten zuzulassen. Zugleich warnte er vor der Einführung einer «faktischen katholischen Scheidung» durch eine Erleichterung der Ehe-Annullierungen. «In einer Zeit voller Verwirrungen brauchen wir die Lehre der Kirche über die Ehe», sagte Burke dem in Paris erscheinenden Wochenmagazin. «Derzeit werden wir aber in die Richtung einer Zulassung der Wiederverheirateten zur Kommunion gedrängt», beklagte er.

Über die zwei Monate zurückliegende außerordentliche Synode zum Thema Familie im Vatikan sagte Burke, die Bischofsversammlung sei für ihn «eine schwierige Erfahrung» gewesen. Die Synodenleitung habe sich der Linie von Kardinal Walter Kasper angeschlossen und einen Zwischenbericht verfasst, der nur der Linie Kaspers gefolgt sei. Problematisch sei ferner die Tatsache, dass im Abschlussdokument auch jene Passagen über Wiederverheiratete und über Homosexuelle beibehalten wurden, die keine Zweidrittelmehrheit in der Synode erhalten hatten.

Für die bevorstehende Familiensynode der Bischöfe im Oktober 2015 rief Burke in dem Interview Laien, Priester und Bischöfe auf, die «Wahrheit über die Ehe» zu verdeutlichen.

In derselben Ausgabe des «Figaro Magazine» erklärte Kardinal Kasper in einer schriftlichen Stellungnahme, er erwarte bei der kommenden Familiensynode im Oktober 2015 eine «breite Übereinstimmung». Es gebe keinen Grund, die Sache zu dramatisieren, wie dies einige Medien getan hätten. Statt sich auf einige «heiße Eisen» zu konzentrieren, solle man mehr über die grundlegenden Probleme von Ehe und Familie sprechen. «Wir müssen gemeinsam etwas erreichen», erklärte der deutsche Kurienkardinal.

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