Chile: Nach Abtreibungsverbot sinkt Müttersterblichkeit

9. Jänner 2015 in Chronik


Das südamerikanische Land hat 1989 die Abtreibung verboten. Seither verbessert sich die Müttergesundheit und es gibt weniger Abtreibungen.


Santiago de Chile (kath.net/LSN/jg)
Seit dem Verbot der Abtreibung in Chile im Jahr 1989 ist die Müttergesundheit in dem südamerikanischen Land besser geworden und die Zahl der illegalen Abtreibungen hat abgenommen. Das hat eine vor kurzem veröffentlichte Studie des MELISA Institutes gezeigt.

Die Quote der bei einer Geburt gestorbenen Mütter ist seit 1989 von 41,3 auf 12,7 pro 100.000 Frauen gesunken. Die Müttersterblichkeit ist damit um fast 70 Prozent niedriger als vor 25 Jahren. Der aktuelle Wert ist besser als jener der USA. Chile hat damit die zweitniedrigste Müttersterblichkeit in Nord- und Südamerika.

Eine wichtige Rolle hätten Bildungsmaßnahmen gespielt, sagt Prof. Elard Koch, der Hauptautor der Studie. Frauen wüssten besser um die Möglichkeiten des Gesundheitssystems bescheid. Dies schließe auch die Geburtshilfe ein, was direkt zu einer sinkenden Müttersterblichkeit während Schwangerschaft und Geburt geführt habe.

Auch die Zahl der illegalen Abtreibungen scheint im Sinken zu sein. Nach Informationen des chilenischen Gesundheitsministeriums sinkt die Zahl der Frauen, die wegen Komplikationen nach einer illegalen Abtreibung Hilfe suchen, seit 2001 jährlich um 2 Prozent.

Ein großer Teil der Frauen, die eine Abtreibung suchen würden, seien durch Druck oder Angst motiviert. Diese beiden Gründe wurden von 70 Prozent der Frauen angegeben. Programme, die schwangeren Frauen in Krisensituationen helfen, können je nach Gruppe zwischen 69 und 94 Prozent der Abtreibungen verhindern, ergab die Studie von Prof. Koch.


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