Die Taufe – der Eingang in das göttliche Leben

1. Jänner 2015 in Aktuelles


Franziskus zum ersten Angelus des Jahres 2015: Die Betrachtung Christi kann nicht von der Betrachtung Marias getrennt werden. Durch die Menschwerdung Christi die wahre Befreiung des Menschen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Nach der heiligen Messe zum Hochfest der Gottesmutter Maria, an dem auch der 48. Weltfriedenstag unter dem Thema: „Nicht mehr Knechte, sondern Brüder“ begangen wird, betete Papst Franziskus zusammen mit rund 100.000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz das erste Angelusgebet des Jahres 2015.

In seiner Ansprache vor dem Gebet erinnerte der Papst daran, dass die Kirche am heutigen Tag einlade, den Blick auf Maria, die Mutter Jesus zu heften. In ihr sei das Wort Fleisch geworden „und hat unter uns gewohnt“. So sei es unmöglich, die Betrachtung Jesus von der Betrachtung Marias zu trennen.

In der zweiten Lesung sage der Apostel Paulus: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau“ (Gal 4,4). Mit diesem Wort werde auf wesentliche Weise die Menschheit des Sohnes Gottes zum Ausdruck gebracht. Der Kirchenvater Athanasius erkläre dazu: „Unser Heiland war wirklich Mensch, und daraus kommt das Heil für die ganze Menschheit“.

Paulus füge auch hinzu: „dem Gesetz unterstellt“. Damit werde unterstrichen, dass Christus das Menschsein angenommen und es so von einer verschlossenen legalistischen Denkart befreit habe. Das der Gnade beraubte Gesetz nämlich werde zu einem unerträglichen Joch. So schicke Gott seinen Sohn auf Erden, um den Menschen zu befreien und zu erneuern: „damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen“ (Gal 4,5). So werden die Menschen zu wahren Kindern Gottes. Dieser wunderbare Übergang vollziehe sich durch die Taufe, „die uns wie lebendige Glieder in Christus einpflanzt und uns in seine Kirche aufnimmt“.

Franziskus betonte die Wichtigkeit der Taufe und rief dazu auf, dieses im erneuernden Sakrament empfangene Geschenk neu zu entdecken: das göttliche Leben. Dies geschehe durch die Mutter Kirche, deren Vorbild Maria sei. Durch die Taufe empfange der Mensch die Liebe, die Zärtlichkeit und das Erbarmen Gottes. Erneut gab der Papst die „Hausaufgabe“: sich über den Tag der Taufe zu erkundigen, um Gott für das Geschenk der Taufe zu danken.

Diese Nähe Gottes schenke den wahren Frieden, „das göttliche Geschenk, um das wir besonders heute, am Welttag des Friedens, bitten wollen“. Der Frieden sei immer möglich und müsse gesucht werden. Das Gebet sei dabei die Wurzel des Friedens. Das Thema des Tages betreffe alle. Alle seien aufgerufen, jede Form von Sklaverei zu bekämpfen und die Brüderlichkeit zu errichten, jeder entsprechend seiner Verantwortlichkeit: „Der Friede ist möglich, an seiner Wurzel steht das Gebet“. Die Erziehung zum Frieden müsse fortgesetzt werden:

„Heilige Mutter Gottes, missachte unser Flehen nicht, die wir in der Prüfung stehen, und befreie uns von jeder Gefahr, o glorreiche und gesegnete Jungfrau“. Franziskus lud erneut alle ein, Maria wie einst in Ephesus als „heilige Mutter Gottes“ zu grüßen. 100.000 Gläubige auf dem Platz wiederholten drei Mal: „Heilige Mutter Gottes“.

Nach dem Angelus dankte der Papst den Sternsingern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und wünschte in deutscher Sprache "Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!".




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