Chicagos Kardinal bricht Krebstherapie ab

2. Jänner 2015 in Chronik


Der frühere Vorsitzende der US-Bischofskonferenz wurde u.a. durch seinen Satz bekannt: „Ich werde in meinem Bett sterben, mein Nachfolger wird im Gefängnis sterben und dessen Nachfolger wird als Märtyrer auf einem öffentlichen Platz sterben.“


Chicago (kath.net/KNA/red) Der emeritierte Erzbischof von Chicago, Kardinal Francis George (77), hat seine Krebstherapie abgebrochen. Wie der katholische US-Pressedienst CWN berichtet, schlug das noch nicht zugelassene Medikament bei dem Patienten nicht an. George habe sich freiwillig als Testperson zur Verfügung gestellt. Ärzte der Universität Chicago erklärten, auch wenn es dem Kardinal nicht geholfen habe, könnten die Testergebnisse anderen Krebspatienten helfen.

Kardinal George leidet seit Jahren an Krebs. Ende September nahm Papst Franziskus seinen alters- und krankheitsbedingten Amtsverzicht an. Die Amtsübergabe an seinen Nachfolger als Erzbischof von Chicago, Blase Joseph Cupich, fand Mitte November statt. Bisher hatte George markant an innerkirchlichen Diskussionen teilgenommen, beispielsweise hatte er noch Mitte November 2014 im Interview geäußert, Bischöfe sollten Papst Franziskus Rückmeldung geben, wie sein Satz „Wer bin ich, dass ich urteile“ rezipiert und missbraucht worden ist, kath.net hat berichtet.

Weitere Bekanntheit auch über die USA hinaus hat der Satz des Kardinals gefunden: „Ich werde in meinem Bett sterben, mein Nachfolger wird im Gefängnis sterben und dessen Nachfolger wird als Märtyrer auf einem öffentlichen Platz sterben.“ Er wies damit auf die rapide anwachsende Feindseligkeit gegenüber dem Christentum auch in den USA hin.

George leitete die Erzdiözese Chicago seit 1997. Von 2007 bis 2010 war er Vorsitzender der US-Bischofskonferenz. Geboren am 16. Januar 1937, trat er nach dem Besuch einer Ordensschule der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria 1957 dieser Gemeinschaft bei. Als Generalvikar seines Ordens arbeitete George von 1974 bis 1986 in Rom. 1990 wurde er zum Bischof geweiht. Vor seiner Berufung nach Chicago war er Bischof von Yakima im Bundesstaat Washington (bis 1996) und Erzbischof von Portland in Oregon. 1998 erhob ihn Johannes Paul II. in den Kardinalsstand.



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