Papst will 'Kazanskaja'-Ikone nach Russland bringen

17. April 2003 in Weltkirche


Der Termin ist noch unklar. Der Heilige Stuhl stellte auch einige Pressegerüchte klar.


Vatikan (www.kath.net / ZENIT.org) Der Heilige Stuhl hat bestätigt, dass der Heilige Vater die berühmte und von den Russen hochverehrte "Kazanskaja"-Ikone (Muttergottes von Kazan) zurückerstatten will, obgleich derzeit keine Einzelheiten über ein Datum bekannt gegeben werden können. Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls hat am Montag Nachmittag eine Erklärung für die Journalisten abgegeben, die nach einem eventuellen Zwischenstopp des Papstes bei seiner Reise in die Mongolei im kommenden August fragten.

"Der Wunsch des Heiligen Vaters, dem russischen Volk und dem orthodoxen Patriarchen von Moskau die heilige Ikone Unserer Lieben Frau von Kazan zurückzuerstatten, die seit Jahren im Vatikan aufbewahrt wird, ist bekannt. Die richtige Gelegenheit und passende Form und der Zeitpunkt der Rückerstattung wird derzeit noch erwogen". Am Montag Morgen hatte ein polnischer Radiosender berichtet, Papst Johannes Paul II. werde im russischen Kazan im August dieses Jahres anlässlich seiner Mongoleireise einen Zwischenstopp einlegen.

Am 29. März hatte der Sprecher des Rats der Russischen Föderation, Sergei Mironov, gegenüber "Inside the Vatican" erklärt, Papst Johannes Paul II. habe seine Absicht bestätigt, die Kazanskaja-Ikone Russland zurückzuerstatten. "Der Papst sagte, er wolle das Objekt der Verehrung dem Land zurückerstatten", äußerte der Vorsitzende des Oberhauses des russischen Parlaments. Er berichtete auch, dass Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano darauf hingewiesen habe, dass es keine ernsthaften Konflikte zwischen Russland und dem Vatikan gebe, die bessere Beziehungen verhindern würden. "Frühere Vorkommnisse sind geklärt worden und es gibt keine Gründe für neuerliche Besorgnis", zitierte Mironow den Kardinalstaatssekretär.

Die Stadt Kazan begeht den 1000. Jahrestag ihrer Gründung im Jahre 2005. Die Kazanskaja ging nach der Machtergreifung der Bolschewiken 1918 verloren. Sie wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder aufgefunden und wurde dem Papst 1993 übergeben, der sie seither in seinen Privatgemächern aufbewahrt. Die Kazanskaja wird in Russland als eine wundertätige Ikone verehrt und ist auch als Schutz der russischen Lande bekannt. Sie erschien erstmals 1579 in Kazan. Sie stellt die Gottesmutter mit dem Jesuskind dar. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA hat der Vatikan eine sehr zurückhaltende Erklärung abgegeben, da aus dem Moskauer Patriarchat immer noch kein "placet" für einen Besuch Johannes Pauls II. in Russland eingetroffen ist.

Patriarch Alexij II. bezeichnete die Möglichkeit eines Zwischenaufenthaltes des Papstes in Kazan während seines Mongoleibesuchs als "absolut unwahrscheinlich". Der Sprecher Igor Vizhanov erklärte, dass weder die Apostolische Nuntiatur in Moskau noch der Kreml - beide vom Patriarchat um Auskunft gebeten, von einem vermeintlichen päpstlichen Zwischenstopp in Kazan "etwas wussten".


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