24. Februar 2015 in Deutschland
Die katholischen Bischöfe haben ihre drei Delegierten für die kommende Weltbischofssynode zu Familienfragen gewählt.
Hildesheim (kath.net/KNA) Die katholischen Bischöfe haben ihre drei Delegierten für die kommende Weltbischofssynode zu Familienfragen gewählt. Neben dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, werden auch der Vorsitzende der Pastoralkommission, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, und der Familienbischof, der Dresdner Bischof Heiner Koch, im Oktober an der Bischofsversammlung in Rom teilnehmen. Das teilte Marx am Dienstag vor Journalisten in Hildesheim mit.
Die Ordentliche Weltbischofssynode zur Familienpastoral findet vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan statt. Auf ihr beraten die Kirchenvertreter, wie die katholische Kirche auf die veränderte Lebenswirklichkeit von Familien und Paaren reagieren soll. Es geht hierbei etwa um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Patchwork-Familien, gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften sowie Sexualmoral, aber auch um die Weitergabe des Glaubens in einem weitgehend religionslosen Umfeld.
Marx hatte sich zuvor zuversichtlich gezeigt, dass die Synode eine gemeinsame Linie finden könne. Zugleich schloss er nicht aus, dass bestimmte theologische Probleme auch über den Herbst hinaus weiter beraten werden müssten. Es werde bei der Bischofsversammlung im Vatikan nicht darum gehen, Mehrheitsbeschlüsse zu fassen. «Wir sind kein Parlament», sagte er. Ziel seien «90 Prozent plus x», also eine größtmögliche Einigkeit.
In einer im Dezember veröffentlichten Stellungnahme hatten sich die deutschen Bischöfe für Reformen mit Blick auf den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen ausgesprochen. Eine große Mehrheit unter ihnen plädiert dafür, in begründeten Einzelfällen Katholiken, die in zweiter Ehe leben, wieder zu Eucharistie und Beichte zuzulassen. Eine Minderheit will an der jetzigen Regelung festhalten, nach der wiederverheiratete Geschiedene zwar weiter zur Kirche gehören, generell aber nicht zu den Sakramenten zugelassen werden.
Um ihre Meinung werden derzeit auch die deutschen Katholiken gefragt. Zur Vorbereitung der Synode hatte der Vatikan im Dezember eine zweite weltweite Umfrage zu Ehe und Familie gestartet. Alle 27 deutschen Diözesen haben den Fragebogen online gestellt, um so allen Katholiken die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern.
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