2. März 2015 in Kommentar
Münsteraner Kirchenrechtler Schüller nennt Kurienkritik des Papstes «motivationspsychologischen Blödsinn» - Zur Situation der katholischen Kirche in Deutschland: «Die Bischöfe sind zur Zeit erschreckt. Sie dürfen plötzlich selber denken.»
Neustadt (kath.net/KNA) «Motivationspsychologischen Blödsinn» hat der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller Papst Franziskus in dessen Rolle als Chef der römischen Kurie bescheinigt. Schüller bezog sich mit seiner Kritik am Mittwochabend in Neustadt an der Weinstraße auf die Ansprache des Papstes beim Weihnachtsempfang für die leitenden Mitarbeiter des Vatikan im vergangenen Dezember, kath.net hat berichtet. Damals hatte Franziskus 15 an der römischen Kurie verbreitete «Krankheiten» öffentlich angeprangert, darunter ein «geistliches Alzheimer», Geschwätzigkeit und Karrierestreben. Die Rede des Papstes war in den Medien überwiegend zustimmend kommentiert worden, unter den Betroffenen hingegen hatte es vielfach Kritik an den rügenden Worten des Papstes gegeben.
Schüller betonte, es sei sinnvoller, Mitarbeiter zu motivieren, als sie in dieser Form zu kritisieren. Es passe auch nicht, wenn das Kirchenoberhaupt am Tag danach von Zärtlichkeit spreche. Zur Situation der katholischen Kirche in Deutschland sagte Schüller: «Die Bischöfe sind zur Zeit erschreckt. Sie dürfen plötzlich selber denken.» Schüller äußerte sich bei einer Diskussion im Hambacher Schloss. Der Titel der Veranstaltung war «Ungeliebter Reformer - Papst Franziskus' einsamer Kampf und die Unfähigkeit zur Reform der Kirche».
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