1. April 2015 in Weltkirche
Bischofskongregation hat Nominierung von Juan de la Cruz Barros Madrid zum Bischof von Osorno genau geprüft und "keine objektiven Gründe gefunden, die gegen die Ernennung sprachen"
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Vatikan hat die Ernennung des umstrittenen Bischofs von Osorno (Chile), Juan de la Cruz Barros Madrid (Foto), verteidigt. Die Bischofskongregation habe die Nominierung zuvor genau geprüft und "keine objektiven Gründe gefunden, die gegen die Ernennung sprachen", hieß es am Dienstag in einer Erklärung des Vizedirektors des vatikanischen Presseamtes, Ciro Benedettini. Mehr teilte er nicht mit.
Kritiker werfen dem 58-jährigen Barros vor, er habe als junger Geistlicher sexuelle Übergriffe des Priesters Fernando Karadima Farina (84) an Jugendlichen gedeckt. Karadima war von den 1950er Jahren bis 2006 in der Hauptstadt Santiago de Chile in der Jugendarbeit tätig. Im April 2010 wurden Anzeigen von vier Opfern gegen den ehemaligen Pfarrer publik. 2011 urteilte Rom, der sexuelle Missbrauch Minderjähriger und Erwachsener durch Karadima sei erwiesen. Der Vatikan schickte den herzkranken Geistlichen in ein Kloster. Ein weltliches Strafgericht in Santiago stellte 2011 ein Verfahren wegen Verjährung ein. Barros streitet eine Verwicklung ab und beteuert seine Unschuld.
Die chilenische Bischofskonferenz hatte sich hinter Barros gestellt. Barros hatte vergangene Woche sein Amt angetreten, begleitet von Protesten. Zu seiner ersten Messe als neuer Bischof erschienen am Sonntag nur wenige Gläubige.
Papst Franziskus hatte den ehemaligen Militärbischof Barros am 15. Jänner zum neuen Bischof der südchilenischen Diözese berufen. Dagegen hatte es aus Kreisen der Politik und von Laienorganisationen der chilenischen Kirche immer wieder Proteste gegeben. 51 chilenische Parlamentarier wandten sich im Februar in einem offenen Brief an den Papst und baten ihn, die Ernennung zu überdenken.
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