Die Nachfrage nach Teufelsaustreibungen wächst

14. April 2015 in Aktuelles


Englische Experten sehen Drogen- und Porno-Sucht als Einfallstor an


London/Rom (kath.net/idea.de )
In England wächst die Nachfrage nach Teufelsaustreibern. Katholische Experten führen dies unter anderem auf die zunehmende Drogen- und Porno-Sucht zurück, die anfällig für Besessenheit machen könnten. Ferner würden sich immer mehr Menschen der Macht des Teufels bewusst. Heute hätten die meisten Bistümer einen Exorzisten, während noch vor fünf Jahren nur die Hälfte diese Dienste angeboten hätten, berichtet die Londoner Zeitung „The Times“. Sie beruft sich auf einen von vier britischen Exorzisten, die an einem Fachkongress für 160 Priester und Laien in Rom teilnehmen. Sie wollten anonym bleiben, weil sie sonst mit Anfragen psychisch gestörter Menschen überhäuft würden. Wer ein guter Exorzist sein wolle, müsse auch über gründliche Kenntnisse der Psychologie verfügen, erklärte der mexikanische Priester Cesare Truqui, der bereits über 100 Exorzismen durchgeführt hat.

Eine Form der Nächstenliebe

Auch in Italien hat die Nachfrage nach Teufels- oder Dämonenaustreibungen rasant zugenommen. Jedes Jahr suchen schätzungsweise rund 500.000 Italiener, die sich für besessen halten, Exorzisten auf. Ähnliches wird aus dem ebenfalls katholisch geprägten Polen berichtet. Für den Präsidenten der „Internationalen Vereinigung der Exorzisten“, Pater Francesco Bamonte (Rom), ist die Teufelsaustreibung eine Form der Nächstenliebe, die dem Wohl der Leidenden diene. Das Phänomen der Besessenheit werde oft unterschätzt. Betroffen seien geistig völlig gesunde Männer und Frauen, die aber, wenn sie wirklich vom Teufel besessen seien, unvorstellbar litten. Es sei sehr wichtig, dass jede Diözese einen Exorzisten habe, da sich Besessene sonst oft an Zauberer, Kartenleger oder Sekten wendeten.


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