Staatssekretär verteidigt Papst gegen türkische Kritik

25. April 2015 in Chronik


Parolin: Mit der Verwendung des Begriffes „Völkermord“ bezüglich des Vorgehens der damaligen türkischen Regierung gegen ihre armenisch-christlichen Mitbürger habe der Papst keine Feindschaft säen wollen.


Vatikan (kath.net) Mit der Verwendung des Begriffes „Völkermord“ bezüglich des Vorgehens der damaligen türkischen Regierung gegen ihre armenisch-christlichen Mitbürger habe der Papst keine Feindschaft säen wollen. „Franziskus hat wie stets im Sinne der Versöhnung gesprochen“, sagte Pietro Kardinal Parolin, Staatssekretär des Vatikans, am Freitag bei einer Konferenz in Padua. Die türkische Regierung und die türkische Presse hatten die Wortwahl des Papstes stark kritisiert, inzwischen haben allerdings auch beispielsweise das Europaparlament und österreichische und deutsche Regierungsvertreter vom „Genozid“ an den Armeniern gesprochen. Parolin stellte weiter fest: „Wenn wir an solche Ereignisse erinnern, dann nicht um mehr Feindseligkeit zu schüren, sondern um alle Parteien einzuladen (...), sich anzunähern, eine gemeinsame Interpretation der Geschichte und Worte der Verständigung zu finden.“

Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Johannes Singhammer (CSU) hatte am Donnerstag Veranstalter einer Kundgebung gegen den Genozidbegriff aufgefordert, sich von Schmähkritik an Papst Franziskus zu distanzieren. „Wenn ein Vertreter der Veranstalter sich mit Schmähkritik gegenüber dem Oberhaupt der katholischen Kirche äußert, ist dies nicht geeignet, das bislang friedliche Zusammenleben der Religionen in Deutschland zu fördern.“ Ali Söylemezoglu, Vorsitzender des Vereins „Dialog und Frieden“, hatte Papst Franziskus scharf kritisiert „Der Papst war noch nie ein Verkünder von Wahrheiten. Im Gegenteil: Das Papsttum ist eher bekannt dafür, Wahrheiten zu unterdrücken“, es gehe ihm um Politik.

ZDF: Bundespräsident Gauck - Massaker an Armeniern war Völkermord - Mit kurzem Hintergrund zu Völkermordbenennung durch Bundesregierung


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