Diese Weisheiten sind der Deutschen Bischofskonferenz 2 Millionen wert

15. Mai 2015 in Kommentar


Auf dem offiziellen Medienportal der Deutschen Bischofskonferenz wird mit schweren Geschützen gegen Bischof Oster gewettert - Ein Redakteur outet sich, dass er mit der Lehre der katholischen Kirche wenig am Hut hat. kath.net-Kommentar von Roland Noé


München (kath.net/rn)
"Kein Skandal, nur Liebe". Katholisch.de, welches sich als offizielles Portal der katholischen Kirche Deutschlands versteht, lässt jetzt in einem Kommentar schwere Geschütze gegen Bischof Stefan Oster auffahren. Dieser hatte in einem Facebook-Beitrag sich kritisch zu einem "ZdK"-Beitrag über Ehe und Familie geäußert, kath.net hat berichtet. Felix Neumann, der gleichzeitig katholisch.de-Redakteur und Mitglied im "ZdK" ist, behauptet gleich am Beginn in seinem Beitrag ernsthaft, dass im "ZdK" eine "große Bandbreite der katholischen Gläubigen" in Deutschland vertreten seien. Da stellen sich gleich mehrere Fragen: Wann war denn die letzte Wahl zum ZdK? Wann durften Katholiken einen entsprechenden Stimmzettel ausfüllen? Die Antwort ist ganz klar: Natürlich nie. Denn das undemokratische Gremium vertritt vor allem sich selbst und eben nicht die Katholiken.

Besonders interessant ist dann der Hinweis, dass auch der "geistliche Assistent" des Gremiums, Bischof Gebhard Fürst, kein Veto zum umstrittenen ZdK-Beschluss eingelegt hat. Bizarr wird dann der nächste Gedanke des Redakteurs. Dieser schließt vom eigenen Denken darauf, dass der Umgang mit Homosexuellen "für immer mehr Katholiken" zu einer "Gewissensfrage" werde. Irrtum. Den Großteil der Katholiken interessiert das Thema kaum und fragt man dazu Katholiken, die den Glauben auch ernsthaft praktizieren (regelmäßiger Besuch der Hl. Messe, Beichte usw.), dann wird man beim "ZdK" ein Aha-Erlebnis der besonderen Art bekommen.

Spannend beim "Outing" von Neumann ist, dass ein Redakteur eines offiziellen katholischen Mediums in Deutschland mit der Lehre der Kirche in einer durchaus nicht unwichtigen ethischen Frage nichts anzufangen weiß. Vielmehr möchte er diejenigen, die hier die Lehre der Kirche vertreten, als "Spalter" und "Verwirrte" hinstellen - eine glatte Umkehrung der Faktenlage.

Angesichts solcher Entgleisung stellen sich hier allerdings doch einige Fragen wie: Wer in der Deutschen Bischofskonferenz ist dafür zuständig, dass bei einem offiziellen Portal Redakteure angestellt werden, die mit der Lehre der Kirche nichts am Hut haben? Und sollten sich Katholiken in Deutschland nicht dagegen zur Wehr setzen, dass hier jedes Jahr 2 Millionen Euro in den Sand gesetzt werden, um derartige "Weisheiten" zu verbreiten? Es wäre durchaus Zeit, dass in Deutschland Katholiken hier über einen Kirchensteuerstreik nachdenken, falls die Bischofskonferenz dem Treiben nicht Einhalt bietet. Und falls Sie aus Deutschland sind und katholisch, dann vergessen Sie bitte nicht, dass in Zukunft das "ZdK" nur mehr mit Gänsefüßchen geschrieben werden sollte

Peter Esser: ZdK-Aktion Gänsefüßchen



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