Wie lange brauchte Gott für die Erschaffung der Welt?

28. Mai 2015 in Chronik


Astrophysiker: Kein Grund zum Streit zwischen „junger“ und „alter“ Erde


White Rock (kath.net/idea) Der kanadische Astrophysiker und Theologe Hugh Ross (White Rock/Provinz British Columbia) hält den Streit von Christen über die Dauer der Schöpfung Gottes für überflüssig. Einerseits gibt es Christen, die den biblischen Bericht über die Erschaffung der Welt in sechs Tagen wörtlich so deuten, dass es sich um Tage von jeweils 24 Stunden gehandelt habe. Sie gelten als Vertreter einer „jungen Erde“. Andere – die Repräsentanten einer „alten Erde“ – verstehen unter den Tagen einen Zeitraum von unbestimmter Dauer, so dass die Schöpfung auch Tausende oder Millionen Jahren gedauert haben kann. Das würde mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaft übereinstimmen. Ross vertritt unter anderem in seinem jetzt erweiterten Buch „A Matter of Days“ (Eine Sache von Tagen) die Ansicht, dass es zwischen der Bibel und der Naturwissenschaft keine Konflikte wegen des Alters des Universums geben müsse. Schon gar nicht sollten sich Christen wegen unterschiedlichen Auffassungen in dieser Frage gegenseitig den Glauben absprechen.

„Ein Tag“ kann vieles bedeuten

Ross ist überzeugt, dass die Bibel „wahre und vertrauenswürdige“ Berichte über die Schöpfung enthält. Das hebräische Wort für Tag könne aber unterschiedliche Bedeutungen haben: ein Teil des hellen Tages, der gesamte helle Tag, die Zeit von Abend zu Abend und eine nicht näher bestimmte lange, aber endliche Zeit. Auch könne man etwa aus dem Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose schließen, dass eine unbestimmt lange Zeit zwischen der Erschaffung des Universums und dem Beginn der Erschaffung der Erde vergangen sei. In jedem Fall habe aber das Alter des Universums keinen Einfluss auf das Erlösungswerk Gottes in Jesus Christus oder jede andere traditionelle christliche Lehre. Daher sei ein Streit über diese Fragen für den Glauben unerheblich. Wie Ross in einem Interview mit der Internetzeitung Christian Post weiter sagte, sollte man das Wesen von Naturwissenschaft und Glaube voneinander unterscheiden: „In der Theologie versucht der Mensch, die Worte der Bibel zu verstehen; in der Naturwissenschaft versucht er, die Tatsachen der Natur zu deuten.


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