8. Juni 2015 in Familie
Präfekt der Glaubenskongregation: Das Ja der Iren zur gleichgeschlechtlichen Ehe bedeute eine «Diskriminierung des Ehebundes von Mann und Frau und somit eben auch der Familie».
Würzburg (kath.net/KNA) Mit klaren Worten hat der Präfekt der Römischen Glaubenskongregation, Gerhard Kardinal Müller (Foto), sich in die Debatte um die «Homo-Ehe» eingeschaltet. Das Ja der Iren zur gleichgeschlechtlichen Ehe bedeute eine «Diskriminierung des Ehebundes von Mann und Frau und somit eben auch der Familie», sagte Müller der Würzburger Zeitung «Die Tagespost» (Samstag).
Der Kardinal beglückwünschte all jene, «die ihre Knie nicht gebeugt haben vor den Götzen der Selbsterschaffung und Selbsterlösung, die uns zielsicher in die Selbstzerstörung führen werden - wie andere politischen Ideologien auch». Die Mehrheit sage zudem nichts über die Wahrheit aus. «Die Wahrheit wird sich durchsetzen, wenn auch unter großen Opfern!», zeigte sich Müller überzeugt.
Es gehe bei der «Homo-Ehe» nicht darum, dass Homosexuelle nicht diskriminiert würden, erklärte der Präfekt der Römischen Glaubenskongregation. Dies sei eine Selbstverständlichkeit. «Nichtdiskriminierung war nur die Schalmei, mit der sich die Naiven in den Schlaf des Gewissens wiegen ließen», sagte Müller und betonte, Familie sei eine Lebensgemeinschaft von Vater und Mutter mit ihren Kindern, die Gott ihnen geschenkt und anvertraut habe.
«Kinder sind nicht Eigentum der Gesellschaft und des Staates, der sie bei Leuten, die sich einen Wunsch erfüllen wollen, zur Pflege gibt, sondern sie sind Eigentum Gottes, der die Menschen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat», erklärte Müller weiter. Ausdrücklich stellte sich Müller hinter Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der das irische Referendum als eine «Niederlage für die Menschheit» gewertet hatte. Damit habe Parolin den richtigen Ausdruck gefunden, betonte Müller.
Die Ehe könne nur aus dem Ja-Wort zwischen Mann und Frau entstehen und müsse offen für Kinder sein, betonte der Präfekt. Ehebruch sei eine schwere Sünde, die vom Gottesreich ausschließe, solange der Sünder nicht durch Reue, Bekenntnis, Wiedergutmachung und die Absolution die Wiederversöhnung mit Gott und der Kirche erlangt habe. Dies seien die wesentlichen Grundlagen.
Müller wandte sich dagegen, aus dem Wort Ehe «nur noch eine Hülse» zu machen. Diese könne man sonst «mit beliebigen Inhalten» füllen. Die Ehe als Bund von Mann und Frau sei aber schon in der Schöpfung selbst grundgelegt, argumentierte Müller. Deshalb werde der Papst dies auch in seiner kommenden Enzyklika klar ansprechen.
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Foto Kardinal Müller (c) Bistum Regensburg
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