12. Juni 2015 in Deutschland
Sächsischer Landtag stimmte gegen Antrag, der vorsah, dass Schüler verstärkt über Vielförmigkeit sexuellen Lebens und Pluralisierung der Lebensstile aufgeklärt werden sollen - CDU kritisiert ideaologische Sichtweise des Antrages
Dresden (kath.net/idea/pm) In Sachsen ist die Fraktion Die Linke mit einem Vorstoß gescheitert, den Sexualkundeunterricht an Schulen zu modernisieren. Die Mehrheit im Sächsischen Landtag stimmte am 10. Juni in Dresden gegen einen Antrag, der vorsah, dass Schüler künftig verstärkt über die Vielförmigkeit sexuellen Lebens und die Pluralisierung der Lebensstile aufgeklärt werden sollen. Damit werde einer bloßen Einteilung der Menschen in Männer und Frauen sowie einer Diskriminierung anderer Geschlechtsidentitäten entgegengewirkt, hieß es zur Begründung. Denn die geschlechtliche Identität könne sich je nach Lebenslage ändern. Sie könne mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen, müsse es jedoch nicht. Der Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Sport der CDU-Fraktion, Patrick Schreiber (Dresden), kritisierte die ideologische Sichtweise des Antrages: Es ist nicht Aufgabe der Linken, Schülern, Eltern und Lehrern vorzuschreiben, wie die Sexualerziehung von Kindern an Sachsens Schulen zu erfolgen hat. Es sei zwar wichtig, in der Schule Akzeptanz und Toleranz für unterschiedliche Lebensmodelle und sich gewandelte Rollenbilder zu vermitteln; dies geschehe aber nicht, indem die Geschlechterteilung in Mann und Frau infrage gestellt werde.
Schreiber warnte davor, Schüler, Eltern und Lehrer zu überfordern: Keinem Kind könne in der vierten Klasse zugemutet werden, sich für eine sexuelle Orientierung zu entscheiden. Außerdem warnte Schreiber vor Diskussionen wie in Baden-Württemberg. Wir sprechen hier von einer gesamtgesellschaftliche Aufgabe, in der sich der Respekt vor Einzelmeinungen gebietet, so Schreiber. Toleranz lasse sich nicht verordnen.
Außerdem wies Schreiber darauf hin, dass es das Recht und die Pflicht der Eltern sei, über die Erziehung ihrer Kinder zu entscheiden. Sexualität gehöre zu allererst in die Intim- und Privatsphäre.
Auch der schulpolitische Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD) im Landtag, Uwe Wurlitzer (Leipzig), hatte die Pläne der Linken kritisiert: Wir wollen, dass Kinder ihre natürliche Sexualität selbst entdecken und nicht mit theoretischen, soziologischen Konstrukten verwirrt werden.
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