17. Juni 2015 in Weltkirche
Burke gehört zu jener großen Gruppe von Kardinälen, die sich gegen die heftig umstrittenen Reformen in der katholischen Kirche wenden.
Vatikanstadt (kath.net/KAP/red) Papst Franziskus hat am Dienstag den US-amerikanischen Kardinal Raymond Leo Burke zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Weitere Angaben zu dem Treffen mit dem Kardinalpatron des Malteserordens machte der Vatikan nicht. Burke gehört zu jener großen Gruppe von Kardinälen, die sich gegen die heftig umstrittenen Reformen in der katholischen Kirche wenden. Während der Bischofssynode im Oktober fiel er durch deutliche Stellungnahmen, allerdings auch durch provokante Formulierungen auf.
Im November war Burke vom Papst von seinem Posten als Leiter des obersten kirchlichen Gerichtshofes im Vatikan auf das repräsentative, aber kirchenpolitisch wenig einflussreiche Amt des Kardinalpatrons des Malteserordens versetzt worden. Das war von vielen Beobachtern als Strafversetzung interpretiert worden. Franziskus widersprach dieser Deutung. Zuletzt hatte er Burke im Jänner empfangen.
In einem Interview erklärte der Papst Burkes Versetzung im Dezember so: Burke sei eines Tages zu ihm gekommen und habe ihn gefragt, warum er in seinem Amt noch nicht bestätigt worden sei. Er, der Papst, habe darauf verwiesen, dass sein Kardinalsrat für die Kurienreform noch nicht über eine Neuorganisation der vatikanischen Gerichte befunden habe. Dann habe er die Anfrage des Malteserordens nach einem neuen Kardinalpatron erhalten. Da sei ihm Burke in den Sinn gekommen, weil dieser sich als US-Amerikaner in dem Ambiente bewegen könne, so der Papst.
Burke war von 2004 an Erzbischof von St. Louis. Benedikt XVI. ernannte ihn 2006 zum Mitglied des Gerichts der Apostolischen Signatur und 2008 zu dessen Präfekten. 2010 wurde er Kardinal. Im Dezember 2013 beendete Papst Franziskus die Mitgliedschaften Burkes in der Bischofs- und Heiligsprechungskongregation. Im November 2014 ernannte er ihn zum Kardinalpatron des Malteserordens, der sich in der internationalen Nothilfe engagiert.
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