IS-Terror lässt Muslime Christen werden

28. Juni 2015 in Weltkirche


Wegen der Brutalität islamischer Kämpfer zweifeln sie an ihrem Glauben


Lake Forest/Sinsheim/Wiesbaden (kath.net/idea) Die Gewalt islamischer Terroristen führt dazu, dass manche Muslime sich von ihrem Glauben abwenden und Christen werden. Das berichtet der Informationsdienst Assist (Lake Forest/Bundesstaat Kalifornien). Wie es heißt, hinterfragen sie ihn insbesondere wegen der im Namen Allahs begangenen Gräueltaten der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Genaue Zahlen werden nicht genannt.

Missionswissenschaftler hätten aber herausgefunden, dass seit den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001 mehr Muslime Christen geworden seien als zuvor in den 14 Jahrhunderten islamischer Geschichte. Viele hielten ihren Glauben an Jesus aus Angst vor Vergeltung durch Muslime geheim.

Wie der Leiter der Evangeliumsgemeinschaft Mittlerer Osten (EMO), Reinhold Strähler (Wiesbaden), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, liegen ihm keine Informationen vor, ob der IS-Terror mehr Bekehrungen zur Folge hat.

Allerdings habe die Enthauptung der 21 ägyptischen Kopten im Februar in Libyen durch IS-Kämpfer ägyptische Muslime sehr betroffen und nachdenklich gemacht.

Insbesondere die Vergebungsbereitschaft der Christen habe sie beeindruckt. Ob dadurch Muslime Christen geworden seien, wisse er nicht. Sicher sei aber, dass es in der muslimischen Welt Veränderungen gebe.

Strähler verwies auf das Buch „Ein Wind im Haus des Islam“ des US-Amerikaners David Garrison. Dort werde deutlich, dass es seit der Jahrtausendwende 69 „Bekehrungsbewegungen“ gegeben habe. Garrison definiere eine Bewegung als eine Gruppe von mindestens 1.000 Christen oder 100 neuen Hauskreisen beziehungsweise Gemeinden innerhalb einer islamischen Gemeinschaft. Strähler: „Das hat es in der Kirchengeschichte noch nie gegeben und ist phänomenal.“

Der Pressesprecher von DMG interpersonal, Theo Volland (Sinsheim), sagte, dass ihm ein Fall bekannt sei, bei dem ein muslimischer Kämpfer aufgrund von christlicher Flüchtlingshilfe für seine Ehefrau und seine Kinder in einem syrischen Nachbarland Christ geworden sei. Die Liebe, mit der seiner Familie geholfen worden sei, habe den Mann sehr bewegt.

Man beobachte auch, so Volland, dass sich im Iran viele Muslime für den christlichen Glauben interessierten. Das habe aber weniger mit dem IS, sondern allgemein mit den schlechten Lebensbedingungen zu tun.

Langfristig mehr Muslime als Christen

Laut einer Langzeitstudie des US-Forschungsinstituts Pew (Washington) wird sich die religiöse Zusammensetzung der Weltbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten aber grundlegend zugunsten der Muslime ändern. Bis 2050 wird der Islam mit dem Christentum, der derzeit zahlenmäßig größten Religion, gleichziehen.

Nach 2070 könnten die Muslime die Zahl der Christen übertreffen, wenn die gegenwärtigen Entwicklungen anhalten. Ursachen sind zum einen das schnellere Bevölkerungswachstum der Muslime, zum anderen aber auch der Religionswechsel.

Denn auch wenn aufgrund des IS-Terrors Muslime Christen werden, so hat das Christentum laut Pew in den vergangenen fünf Jahren 66 Millionen Anhänger verloren, während die Muslime 3,2 Millionen Anhänger hinzugewonnen haben.

Geboren in Pakistan in einer muslimischen Familie ist Sabatina James inzwischen gläubige Katholikin - PHOENIX: UNTER DEN LINDEN persönlich mit Sabatina James



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