13. Juli 2015 in Weltkirche
Der Hirtenbrief der katholischen Bischöfe Australiens zu Ehe und Familie ist beim Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundesstaates Tasmanien angezeigt worden.
Hobart (kath.net/CNA/jg)
Die katholischen Bischöfe Australiens haben Ende Mai 2015 einen Hirtenbrief veröffentlicht, der die katholische Position zu Ehe und Familie angesichts politischer Bestrebungen zu einer Ausweitung der zivilrechtlichen Ehe auf gleichgeschlechtliche Paare darstellt. Kath.net hat berichtet.
Das Dokument wurde an die Schüler katholischer Schulen einiger Diözesen Australiens verteilt. Darunter war auch die Erzdiözese Hobart. Dies hat zu einer formellen Beschwerde beim Antidiskriminierungsbeauftragten des australischen Bundesstaates Tasmanien geführt, berichtet die Zeitung The Australian.
Randy Croome, der Direktor der Gruppe Australian Marriage Equality, die sich für die Einführung der Homo-Ehe in Australien einsetzt, hält das Schriftstück für rechtswidrig. Es verstoße gegen das Antidiskriminierungsgesetz Tasmaniens. Ein Direktor oder Lehrer, der verwundbare Kindern solchen schädlichen Aussagen aussetzt, verletzt nicht nur seine Sorgfaltspflicht, sondern ist eine Gefahr für die Schüler, ist der Homo-Aktivist überzeugt.
Ein Dokument, das die herrschende Rechtslage in unserem Land verteidigt, kann kaum diskriminierend sein, verteidigte Julian Porteous, der Erzbischof von Hobart, den Hirtenbrief.
Croomes Vorstoß sei ein empörender Versuch zu diktieren was eine private religiöse Schule zum Thema Ehe sagen darf und was nicht, kritisiert Lyle Shelton, Sprecherin der überkonfessionellen Gruppe The Christian Lobby. Wohin sei die australische Gesellschaft gekommen, wenn politische Aktivisten durch Rechtsmittel verhindern könnten, dass Kindern in religiösen Schulen die Lehre ihrer Religion unterrichtet werde, fragt sie.
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