Griechische Bischöfe kritisieren Ministerpräsident Tsipras

14. Juli 2015 in Aktuelles


Die Monate seit Wahlsieg der Partei Syriza seien «verlorene Zeit» gewesen, sagte Bischofskonferenz-Vorsitzender Papamanolis - Emeritierter Bischof von Syros und Santorini.«Unsere Regierung hat die Lage nicht verstanden».


Rom (kath.net/KNA) Die katholische Bischofskonferenz Griechenlands hat Ministerpräsident Alexis Tsipras und seine Regierung scharf kritisiert. Die vergangenen sechs Monate seit dem Wahlsieg der Partei Syriza seien «verlorene Zeit» gewesen, sagte ihr Vorsitzender, Erzbischof Frangiskos Papamanolis, am Montag dem italienischen Pressedienst SIR. «Unsere Regierung hat die Lage nicht verstanden», so der emeritierte Bischof der Inseln Syros und Santorini.

«Als Griechen müssen wir nun noch mehr lernen: zu arbeiten und zu wirtschaften», sagte Papamanolis weiter. Zugleich äußerte er die Hoffnung auf einen schnellen Abschluss der Verhandlungen Griechenlands mit den Euro-Staaten. Nach der Einigung wünsche er sich nun eine schnellstmögliche Unterzeichnung der Vereinbarung. - Von den rund 11 Millionen Einwohnern Griechenlands sind nach kirchlichen Angaben 140.000 Katholiken.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz erklärte, Tsipras habe die Wahl mit unhaltbaren Versprechen gewonnen. Nun müsse er die grausame Wirklichkeit anerkennen. Papamanolis kritisierte aber auch die Vorgängerregierungen. Tsipras habe bereits eine «furchtbare Situation» geerbt.

Griechenland und die übrigen 18 Euro-Staaten haben sich am Montag in Brüssel auf einen Rettungsplan für das Land geeinigt. Er sieht Kredite von bis zu 86 Milliarden Euro binnen drei Jahren vor. Im Gegenzug verpflichtet sich Griechenland zur Reform seines Renten- und Steuersystems.

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