18. Juli 2015 in Weltkirche
Mit der Montanindustrie seien häufig Menschenrechtsverletzungen, Gewalt, Drohungen, Korruption, Ausbeutung von Arbeitern sowie Umweltzerstörung verbunden.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus hat eine rücksichtslose Rohstoffausbeutung durch internationale Bergbaukonzerne zulasten armer Länder angeprangert und einen "radikalen Wandel" ihres Geschäftsmodells gefordert. Die Folgen des Bergbaus seien "zu oft negativ", heißt es in einer Botschaft des Papstes anlässlich einer vatikanischen Konferenz für Opfer von Rohstoffausbeutung. Noch bis Sonntag beraten dabei rund 30 Betroffene aus Afrika, Asien und Lateinamerika in Rom auf Einladung des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden mit Vertretern kirchlicher Hilfswerke.
Mit der Montanindustrie seien häufig Menschenrechtsverletzungen, Gewalt, Drohungen, Korruption, Ausbeutung von Arbeitern sowie Umweltzerstörung verbunden, so der Papst in seiner Botschaft. Die örtliche Bevölkerung profitiere oft nicht von den Erträgen.
Zur Verbesserung der Situation in den armen Ländern, schreibt Franziskus weiter, müssten auch die Regierungen in den Heimatländern der Konzerne ihren Beitrag leisten. Gleiches gelte für die örtlichen Behörden, Investoren, Rohstoffhändler und Konsumenten. Alle Beteiligten müssten ein Verhalten an den Tag legen, dass von der Idee "einer einzigen großen Menschheitsfamilie" inspiriert sei, forderte Franziskus.
Der Papst appellierte an die Opfer der Rohstoffausbeutung, einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten zu suchen. Bereits in seiner im Juni veröffentlichten Umwelt-Enzyklika "Laudato si" hatte Franziskus eine rücksichtslose Rohstoffausbeutung internationaler Konzerne verurteilt.
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