4. August 2015 in Spirituelles
Nach dem Tod ihres Ehemannes leben dort inzwischen mehr als 200 Frauen mit bischöflicher Anerkennung; rund 100 weitere bereiten sich darauf vor.
Rom (kath.net/KNA/red) Immer mehr katholische Witwen in Italien entdecken für sich die Lebensform der gottgeweihten Witwe. Nach dem Tod ihres Ehemannes leben dort inzwischen mehr als 200 Frauen mit bischöflicher Anerkennung in diesem Stand; rund 100 weitere bereiten sich derzeit darauf vor, wie der italienische bischöfliche Pressedienst SIR (Dienstag) berichtet. Noch in diesem Jahr wolle sich der Vatikan mit dem neuen Trend befassen.
In neutestamentlicher Zeit und der frühen Kirche ist ein eigener Stand von Witwen belegt, die bewusst auf eine neue Partnerschaft verzichten und sich stattdessen dem Gebet und sozialen Tätigkeiten widmen. Auch in der Ostkirche ist die gottgeweihte Witwe eine feste Einrichtung. Im aktuellen katholischen Kirchenrecht ist diese Lebensform nicht vorgesehen. Neben den «Instituten geweihten Lebens» - umgangssprachlich Orden - gibt es geweihte Jungfrauen und Eremiten. Der Heilige Stuhl behält sich aber vor, neue Formen geistlichen Lebens anzuerkennen.
Das Lebensmodell der «gottgeweihten Witwe» ist in Italien besonders mit dem Erzbistum Palermo verbunden. Dort gründete Kardinal Salvatore Pappalardo 1993 eine Vereinigung für diesen Personenkreis; 1996 rief er einen eigenen «Witwenstand» (lateinisch «Ordo Viduarum») ins Leben. Laut SIR leben in Palermo derzeit 80 Witwen, die öffentlich die Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams abgelegt haben oder sich darauf vorbereiten.
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