12. August 2015 in Chronik
Sechs große Stiftungen haben in den letzten Jahren mindestens 4,8 Millionen Dollar für Projekte zur Bekämpfung von Ausnahmereglungen aus religiösen Gründen insbesondere bei der Homo-Ehe gespendet.
Washington D.C. (kath.net/CNA/jg)
Wir sind an einem Scheideweg an dem die Entscheidungen die wir treffen entweder bedeuten, dass wir religiöse Ausnahmeregelungen zwei oder drei Jahre bekämpfen oder mit einem langwierigen Streit konfrontiert sein werden, der zwanzig Jahre dauern kann. Das sagte Tim Sweeney bei einer Konferenz für Führungskräfte im März 2015 in San Francisco. Die Konferenz wurde von den Out & Equal Workplace Advocates veranstaltet, die sich für die Gleichberechtigung von LGBT-Personen am Arbeitsplatz einsetzt.
Sweeney war Programmdirektor bei der Evelyn & Walter Haas, Jr. Stiftung und Präsident und Vorstandsvorsitzender der Gill Stiftung, die er 2013 verließ. Beide Stiftungen engagieren sich intensiv für die Interessen der Schwulen- und Transgenderbewegung.
Eine Recherche der US-amerikanischen Catholic News Agency (CNA) hat ergeben, dass mindestens sechs Stiftungen etwa 4,8 Millionen Dollar für die Bekämpfung religiöser Ausnahmeregelungen zur Verfügung gestellt haben. Derzeit scheinen Ausnahmen gegen die Homo-Ehe aus religiösen Gründen der wichtigste Schauplatz der Auseinandersetzung zu sein.
Evelyn & Walter Haas, Jr. Stiftung
Die Evelyn & Walter Haas, Jr. Stiftung ist eine der größten Geldgeberinnen für LBGT-Interessen. Sie ist eine private Familienstiftung in San Francisco und hat ein Vermögen von etwa einer halben Milliarde Dollar. Die Stiftung hat mindestens 685.000 Dollar für den Einsatz gegen Ausnahmeklauseln aus religiösen Gründen gespendet, wie aus den von ihr selbst veröffentlichten Unterlagen hervorgeht.
In den Jahren 2014 und 2015 erhielt die Pride-Stiftung insgesamt 350.000 Dollar. Das Geld war für ein Projekt gewidmet, das verhindern soll dass Ansprüche aufgrund freier Ausübung der Religion bereits erzielte Fortschritte in der Gleichstellung der Ehe (gemeint ist die Homo-Ehe, Anm.) und dem Schutz vor Diskriminierung wieder zunichte machen.
Gill Stiftung
Die Gill Stiftung im US-Bundesstaat Colorado erhält Zuwendungen für die Bekämpfung religiöser Ausnahmeklauseln, unter anderem von der Evelyn & Walter Haas, Jr. Stiftung. Sie gibt aber selbst auch Geld für dieses Anliegen aus. Im Jahr 2013 erhielt die Stiftung der American Civil Liberties Union 100.000 Dollar aus den Mitteln der Gill Stiftung für ein Projekt über Ausnahmeregelungen aus religiösen Gründen.
Proteus Stiftung
Die im US-Bundesstaat Massachusetts beheimatete Proteus Stiftung hat mindestens 825.000 Dollar für Gerichtsverfahren gespendet, bei denen Ausnahmeregelungen aus religiösen Gründen bekämpft werden. Dieses Engagement ist Teil eines größeren Projektes zur Einführung der Homo-Ehe.
2014 und 2015 spendete die Proteus Stiftung insgesamt 275.000 Dollar für eine Kampagne gegen ein geplantes Gesetz im Bundesstaat Oregon, das die Freiheit der Religionsausübung sicherstellen soll.
David Bohnett Stiftung
Die David Bohnett Stiftung sagte im Mai 2014 150.000 Dollar für ein Projekt an der juristischen Fakultät der Columbia University in New York zu. Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Forschungsprojekt gegen Ausnahmeregelungen aus religiösen Gründen.
David Bohnett, der Gründer und Vorsitzende der nach ihm benannten Stiftung sagte bei einer Rede im Jahr 2009, dass Religionsführer der Katholiken, Evangelikalen und Mormonen zu den größten Gegnern der LGBT-Bewegung zählten. Evangelikale und fundamentalistische Gruppen, die Homosexualität als Sünde bezeichneten, würden Fairness und Gleichheit verhindern.
Ford Stiftung und Arcus Stiftung
Im Februar 2015 berichtete die CNA, dass die Stiftungen des Autoherstellers Ford und die Arcus Stiftung des Milliardärs Jon Stryker insgesamt mehr als 3 Millionen Dollar für die Bekämpfung religiöser Ausnahmereglungen gespendet haben. Empfänger waren LBGT-Gruppen, die American Civil Liberties Union, das Center for American Progress und Planned Parenthood.
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