4. September 2015 in Aktuelles
Der australische Premierminister vergleicht IS-Terror mit Naziverbrechen
Canberra (kath.net/idea) Australiens Premierminister Tony Abbott (Canberra) hat die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) mit dem Nationalsozialismus im Dritten Reich verglichen. Die Nazis hätten über genügend Schamgefühl verfügt, um zu versuchen, ihre Verbrechen geheim zu halten. Die Dschihadisten dagegen fügten eine neue Dimension des Bösen hinzu, indem sie mit ihren Gräueltaten prahlten. Der IS sei ein Todeskult, der sich wie das Barbarentum im Mittelalter verhalte, so Abbott. Anlass der Äußerungen sind bevorstehende Verhandlungen darüber, den australischen Militäreinsatz mit Luftangriffen gegen den IS in Syrien auszuweiten. US-Präsident Barack Obama hatte Australien aufgefordert, sich stärker an diesem Kampf zu beteiligen.
Juden üben Kritik
Auf Kritik stießen Abbotts Aussagen beim jüdischen Abgeordneten der australischen Arbeiterpartei, Michael Danby, und beim Präsidenten des Exekutivrats der Juden in Australien, Robert Goot. Die Verbrechen des IS seien in der Tat schrecklich, könnten aber nicht mit einem staatlich eingeleiteten Völkermord verglichen werden, sagte Goot. Auch sei es kein Zeichen von Schamgefühl, dass die Nazis versucht hätten, ihre Verbrechen zu verbergen, um dafür nicht belangt werden zu können. Abbotts Äußerungen seien daher unüberlegt und unglücklich. Der Premierminister sollte den Vergleich daher überdenken.
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