Die Notwendigkeit des neuen Bundes zwischen Mann und Frau

16. September 2015 in Aktuelles


Abschluss der Katechesenreihe zur Familie. Die Familie – unersetzbare Grundzelle jeder menschlichen Gemeinschaft. Die Gefahr der Ideologisierungen in der gegenwärtigen Kultur. Die Familie – Grundlage der rettenden Weltkultur. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott“ (Gal 4,4-7).

Mit seiner heutigen Katechese zur Generalaudienz beschloss Papst Franziskus seine Reihe zu Ehe und Familie. Der Papst erinnerte daran, dass wir am Vorabend zweier großer und weltweit bedeutender Ereignisse stünden: des Weltfamilientreffens in Philadelphia und der Bischofssynode zur Familie in Rom. Beide Ereignisse werden die Tragweite der Familie „als unersetzbare Grundzelle jeder menschlichen Gemeinschaft verdeutlichen“.

Die gegenwärtigen Übergänge in der Kultur „scheinen gekennzeichnet zu sein von den langfristigen Auswirkungen einer Gesellschaft unter der Herrschaft von Wirtschaft und Technik“. Die Unterordnung der Ethik unter die Logik des Profits werde in diesem System mit enormen Mitteln und dem Rückhalt der Medien betrieben.

Vor diesem Hintergrund werde eine „neuer Bund zwischen Mann und Frau“ auch zur strategischen Frage für die Emanzipation der Völker von der Kolonisierung durch das Geld. Dieser Bund „ist die erzeugende Grammatik, der ‚goldene Knoten“, könnten wir sagen“.

Der Glaube beziehe diesen Bund auf die Weisheit des Schöpfers. Gott habe der Familie nicht so sehr die Sorge um eine sich selbst genügende Gemeinschaft aufgetragen als vielmehr das spannende Projekt, die Welt heimisch zu machen. Die Schöpfung „ist dem Mann und der Frau anvertraut“.

Das, was zwischen ihnen geschehe, gebe allem eine Prägung. Gerade die Familie stehe am Anfang, sie sei die Grundlage dieser Weltkultur, die rette: „sie rettet uns vor den vielen Angriffen, den vielen Zerstörungen, den vielen Kolonisierungen, wie jener des Geldes oder der Ideologien, die die Welt so sehr bedrohen. Die Familie ist die Grundlage, um sich zu verteidigen“.

Die Zurückweisung des göttlichen Segens habe unvermeidlich zu einem Allmachtswahn des Menschen geführt, der alles verderbe: „dies nennen wir die Erbsünde“. Dennoch gebe Gott den Menschen nicht auf. Er habe der Frau einen geheimen und besonderen Segen zum Schutz gegen das Böse geschenkt.

Franziskus wies die oft beleidigenden Allgemeinplätze über die Frau als Versucherin zurück, die das Böse inspiriere. Dagegen gebe es Raum für eine „Theologie der Frau“, die auf der Höhe dieses Segens Gottes für sie und für die Generation stehen solle. Gott erkläre in der Genesis, dass er Feindschaft zwischen die Schlange und die Frau setzen werden, „zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs“ (Gen 3,15). Der Segen für die Frau bringe es mit sich, dass sie wie in der Offenbarung des Johannes laufe, um den Sohn vor dem Drachen zu verbergen: „Und Gott schützt sie!“.

Die erbarmende Güte Gottes verlasse weder Mann noch Frau. Die Verheißung, die Gott am Anfang der Geschichte dem Mann und der Frau gegeben habe, schließe alle Menschen ein. „Wenn wir genügend Glauben haben“ so der Papst, „werden sich die Familien der Völker der Erde in diesem Segen Gottes wiederfinden“. Alle Menschen seien eingeladen, diesen Weg mit uns zu gehen.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger deutscher Sprache, besonders an die Gruppe des Hospitaldienstes der Malteser in Österreich. Beten wir, dass unsere Familien wahre Leuchttürme der Gemeinschaft und der Solidarität in der Gesellschaft sein können. Gott segne euch auf euren Wegen.





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