'Was denkst du so über die Situation mit den Flüchtlingen?'

22. Oktober 2015 in Kommentar


Die aktuelle Situation ist vielschichtig. Welche Aufgaben stehen an, für uns Christen, aber auch für die Politik? Gastkommentar von Dr. theol. Johannes Hartl


Augsburg (kath.net) „Was denkst du so über die Situation mit den Flüchtlingen?“, so wurde ich seit August häufig gefragt. Bis jetzt habe ich mich kaum dazu äußern wollen, da die Problematik so vielschichtig ist. Und Differenzierung ist in keinem „der beiden Lager“ gerade in Mode. Und deshalb wird der Artikel auch ein ziemlich lang.

Momentan nehmen Gewalttaten gegen Ausländer und fremdenfeindliche Stimmung in besorgniserregendem Maße zu. Zugleich erleben wir eine täglich weitere Zuspitzung der Situation, ohne dass ein Großteil der Bevölkerung das Gefühl hätte, von der Regierung würden echte Lösungen und Antworten auf die drängendsten Probleme angeboten.

Zunächst was nun ist unsere Aufgabe als Christen?

Die wichtigste Aufgabe der Kirche in dieser Situation ist die Verkündigung des Evangeliums auf Arabisch, Farsi, Urdu, Türkisch etc. Die Menschen brauchen Essen und ein Dach über dem Kopf. Doch sie brauchen mehr als das. Sie brauchen Hoffnung. Und die meisten Muslime, die nach Deutschland fliehen, fliehen deshalb, weil ihre Länder in einem Scherbenhaufen aus Rache, Terror und Korruption versinken. Und sie sind zutiefst geistliche Menschen, die religiöse Fragen haben. Diese Menschen brauchen eine Botschaft der Versöhnung und Vergebung. Ja, wir Christen glauben, dass nur ein Leben mit Jesus Christus ein Leben in Frieden und Sinn sein kann. Und wir sollten so selbstbewusst sein, zu sagen, dass es kein Zufall ist, dass es den Ländern, in denen das Evangelium Jesu Christi die treibende Kraft kultureller Entwicklung war, Frieden und Wohlstand herrscht, während es kein einziges muslimisches Land der Welt gibt, in dem es Presse-, Religions- und Meinungsfreiheit gibt. Hier besteht für uns eine historische Chance: viele von diesen Menschen lebten zuvor in Ländern, in denen sie keinen einfachen und gefahrlosen Zugang zum Evangelium hatten. Ich bete um viel mehr Arbeiter in diese überreife Ernte!!

Entgegen der Aussage prominenter Kirchenführer bedeutet das nicht, die Notlage der Menschen für Mission auszunützen. Diese Behauptung ist genauso bizarr wie die Aussage, es würde derjenige eine Notlage ausnützen, der einem Ertrinkenden den Rettungsring zuwirft. Das tiefste menschliche Bedürfnis ist das nach Sinn. Die wichtigste Frage ist die Frage nach Gott. Und Jesus Christus ist die Antwort. Das ist unser Glaube als Christen.

Heute kommen mehr Muslime zum Glauben an Jesus Christus als je zuvor. Viele Muslime sind auf der Suche, viele extrem verunsichert von ihrer Religion, doch ebenso befremdet vom westlichen Säkularismus. Ich bin überzeugt: wo immer in Deutschland Alphakurse, Gottesdienste oder Bibelseminare in den entsprechenden Sprachen angeboten werden, würden sie von Muslimen gerne besucht. Wir sollten als Christen jede falsche Scheu ablegen, und kühn die Botschaft von Jesus Christus verkündigen. Herzlich und offen, aber mit einer Botschaft!

Besondere Bedeutung kommt dabei der persönlichen Begegnung zu. Im Gegensatz zu unserer leistungs- und projektorientierten Gesellschaft sind die meisten Gesellschaften Afrikas und des Nahen Ostens stark beziehungsorientiert. Er läuft nur über persönliche Bekanntschaften.

Muslime sind stark am Glauben interessiert und sprechen gerne darüber. Wo man ihrem Glauben mit Respekt begegnet, sind sie in der Regel sehr offen dafür, auch vom Glauben des Gesprächspartners zu erfahren.

Hier ermutige ich zu Furchtlosigkeit: unser Land ist christlich geprägt und hat eine lange christliche Geschichte. Niemand darf einem Christen verbieten, in Deutschland über seinen Glauben zu sprechen. Das gilt auch für Helfer in Flüchtlingsheimen oder sozialen Einrichtungen. Es kann dort natürlich nicht um gezielte Mission gehen. Doch von seinem persönlichen Glauben zu erzählen ist Bestandteil des Rechts auf freie Meinungsäußerung.

Das Wissen um die Botschaft des Christentums gehört zum kulturellen Grundbestand unseres Landes und muss Bestandteil gelingender Integration sein, auch wenn jeder natürlich frei bleibt, sich persönlich dafür oder dagegen zu entscheiden.

Was die politische Beurteilung der Lage betrifft, so finde ich das Schimpfen auf die Politiker und die allgemeine Angst als destruktiv. Die Zunahme an Fremdenfeindlichkeit ist bedenklich und muss von uns Christen durch einen Geist von Hoffnung und herzlicher Gastfreundschaft gekontert werden. Denn uns gegenüber steht immer ein Mensch mit einer Geschichte, nicht einfach einer aus einer anonymen Masse von Ankömmlingen.

Das derzeitige Kippen der Stimmung ist aber auch ein Symptom für echte Probleme und das Ignorieren dieser Probleme auf Seiten vieler Verantwortungsträger und vieler Medien.

Was wir momentan erleben ist ein Ausfall an politischer Gestaltungsfähigkeit. Die Tore einerseits weit aufzumachen, doch andererseits nicht erklären zu können, was der Plan für eine irgendwann zu leistende Integration ist, ist nicht Nächstenliebe, sondern gefährliche Kurzsichtigkeit.

Grundsätzlich ist das Signal der Offenheit und des Optimismus’ ein wunderbares. Völlig klar: Ja, Flüchtlingen muss geholfen werden, ja, Deutschland soll und muss sich als ein gastfreundliches und weltoffenes Land zeigen. Es bedarf aber keiner besonders tiefen Intelligenz, um auf die Idee zu kommen, dass ein Angebot auch eine Nachfrage erzeugt.

Es gibt Millionen (vielleicht Milliarden?) von Menschen, die gerne in einem Land wie Deutschland leben würden. Für mich persönlich war die Stunde der Wahrheit schon in den späten 90er Jahren. Damals gab es im Nahen Osten keinen größeren Krieg. Und sowohl dort als auch in Afrika erzählten mir unzählige Menschen, ihr größter Traum wäre es, einmal nach Deutschland auszuwandern. Manche fragten mich nach Adressen. Sie hätten gehört, dort sei das Leben sehr gut.

Ich unterstelle diesen Menschen nicht einmal Böswilligkeit: sie hatten scheinbar wirklich gehört, dass dort alles relativ einfach sei, sobald man einmal dort sei. Einer erzählte mir sogar, die Sozialhilfe in Deutschland sei nunmal mehr Geld, als er hier durch Arbeit verdiene. Leider hat er Recht: das trifft auf viele Länder zu und ist ein Merkmal der schreienden globalen Ungerechtigkeit.

Und ja: die Arbeitslosigkeit in der Westbank war schon damals sehr hoch und das Leben in Uganda sicherlich auch deutlich weniger angenehm als in Deutschland. Doch es ist schlichtweg naiv, zu glauben, nur solche Menschen würden sich auf den Weg nach Deutschland machen, die vor schwerem Bombardement fliehen.

Nun ist jedoch das Problem, dass es genau diese Menschen gibt. Es gibt bei uns in Deutschland Flüchtlinge, die den grauenvollsten Kriegen gerade mit dem Leben entronnen sind. Vielleicht Hunderttausende! Doch das sind eben bei weitem nicht alle. Meine These: wenn man denen helfen will, die wirklich bedürftig sind, muss man anderen nicht helfen, die weniger bedürftig sind. Und das bedeutet: man muss davon ausgehen, dass vielleicht bedeutend mehr Menschen nach Deutschland kommen, die keinen rechtmäßigen Anspruch auf Asyl haben als solche, bei denen dies der Fall ist.

Wer an einer belebten Straßenkreuzung Freibier anbietet, braucht sich über regen Zustrom nicht beklagen. Der Verweis aber, man könne diese Menschenmassen gar nicht stoppen, sondern nur das Beste draus machen („wir schaffen das!“), ist kurzsichtig und feige.

Grenzen zu öffnen, praktisch unkontrollierten Zustrom zu erlauben und dann im Nachhinein in relativ langwierigen Verfahren zu klären, wer bleiben darf, ist auch zutiefst inhuman.

Es motiviert Leute, die vom Hörensagen gehört haben, Deutschland sei offen für jeden, sich auf eine kostspielige, extrem gefährliche Reise zu machen, die sie in große Entfernung zu ihrer Heimat bringt. Es weckt völlig falsche Vorstellungen, die in großen Frust umschlagen müssen, wenn jemand, der kein Wort der neuen Sprache spricht, sich in einer überfüllten dreckigen Turnhalle wiederfindet, nur um vielleicht jahrelang noch nicht zu wissen, ob er dauerhaft bleiben kann.

Es wäre bedeutend humaner, die Bedingungen für Asyl in Deutschland viel klarer zu kommunizieren und verschnellerte Verfahren durch Stationen im Ausland zu bearbeiten (etwa in Anlaufstellen in Nordafrika oder der Türkei etc.). Und dann auch konsequent abzuschieben und die Grenzen zu kontrollieren, damit genau jene in Deutschland Asyl bekommen, die es tatsächlich am dringendsten brauchen.

Hier jedoch kommen wir zu einem der größten blinden Flecken in der momentanen Debatte. Die Frage lautet: wer genau schafft es eigentlich bis nach Deutschland? Wer aus Syrien oder aus Afrika nach Deutschland kommt, der hat höchstwahrscheinlich sehr viel Geld dafür bezahlen müssen. Und dieses Geld ging nicht selten an höchst kriminelle Schlepperbanden.

Wer dagegen kommt nicht? Die Ärmsten. Die Alten. Die Frauen. Die Verletzten. Und im Fall von Syrien: viele Christen, für die es allein schon zu unsicher wäre, sich überhaupt bis zur Grenze zu bewegen. Ich behaupte: die, die Hilfe am dringendsten bräuchten, sind jene, die in Syrien selbst sind oder in den Massenlagern im Libanon und in der Türkei hausen. Da ist die wahre Flüchtlingskrise. Hier wird die Hilfe am dringendsten gebraucht.

Und ja, dass der Westen sich nicht energischer und früher am Kampf gegen ISIS beteiligt hat und dass die USA durch ihren völlig überstürzten Rückzug aus dem Irak (in Deutschland jubelten viele darüber, yeah, Obama!) die Eskalation erst ermöglichten, das ist ein Skandal. Doch die Lösung des Konflikts kann es nicht sein, jungen Männern großzügiges Asyl in Deutschland vor Augen zu stellen, während Kinder, Frauen, Alte und Kranke zurückbleiben müssen und einer immer größeren Zahl wahnsinniger Djihadisten aus aller Welt ausgeliefert bleiben.

(Und ja: der Westen hat eine Mitverantwortung an der Situation im Nahen Osten, doch bevor man auf die USA und Bush schimpft: in Syrien hatte es keinen westlichen Kriegseinsatz gegeben und es kam dennoch zum Bürgerkrieg. Alles etwas komplexer, als man denkt.)

Wie nun ist aber mit den Menschen umzugehen, die zu uns gekommen sind? Für sie gilt: jeder hat eine Geschichte, jeder hat ein Gesicht, jeder verdient Achtung, Respekt und Liebe. Die drängendste Frage aber lautet, wie ihnen in unserer Gesellschaft langfristig eine Perspektive gegeben werden kann, wenn der Eifer der ‪#‎refugeeswelcome‬-Gratiskonzerte verebbt ist. Und die Antwort darauf lautet: es wird nur glücken, wenn kulturelle Integration und Bildung nicht nur gefördert, sondern auch gefordert werden.

Beides wird auch nur dann glücken, wenn die Gesamtzahl der Neuankömmlinge begrenzt wird. Wenn - wie jetzt der Fall - in einem Jahr mehr ausländische Flüchtlinge ankommen, als Menschen in Deutschland geboren werden, bezeichnet das jedenfalls einen beachtlichen Trend. Der Verweis auf den geringen Prozentsatz an Flüchtlingen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist dabei nicht hilfreich. Selbstverständlich leben die meisten Flüchtlinge in den Nachbarländern der Kriegsgebiete - dort aber auch in riesigen Zeltstädten unter katastrophalen Bedingungen. Eine Integration in die Gesellschaft aber wird es nur geben, wenn die Gesamtzahl begrenzt wird.

Natürlich wird es in Rottach-Egern und im Fachbereich Mediävistik an der FU Berlin nicht schnell zum Gefühl der Überfremdung kommen. Doch es wird Gegenden und Spektren der Gesellschaft geben, in denen deutsche Sprache und Kultur immer weniger präsent sein werden. Wer romantischen Vorstellungen von der kulturellen Vielfalt solcher Viertel anhängt, dem sei der Erwerb einer Eigentumswohnung in Marseille oder ein Praktikum an einer Hauptschule in Neu-Kölln empfohlen. Nein, das Abendland wird nicht untergehen und es wird auch niemand kommen und uns alle umbringen, doch es ist Realitätsflucht, die handfesten Probleme zu verleugnen, die überall dort herrschen, wo…

Und damit kommen wir zum unangenehmsten Teil der Debatte. Die überall dort herrschen, wo der Einfluss des Islams besonders stark ist.

Islamkritik wird in der öffentlichen Wahrnehmung bisweilen in die Richtung des Rassismus gerückt. Das ist erstaunlich, handelt es sich beim Islam doch um eine Religion und um keine Ethnie. Es gibt muslimische und nicht muslimische Syrer, Iraner, Türken etc. Und auch unter jenen, die sich Muslime nennen, variiert der Grad, zu dem der Islam das Leben prägt, ganz massiv.

Doch genauso wenig Kritik am Christentum rassistisch ist, ist es Kritik am Islam.

Nun leben wir in einem Land, in dem zum Glück Religionsfreiheit herrscht. Diese gilt aber selbstverständlich nur dort, wo sie nicht andere Grundsätze der freiheitlich-demokratischen Grundordnung beeinträchtigt. Niemand könnte sich mit Verweis auf seine Religionszugehörigkeit dauerhaft erfolgreich weigern, Steuern zu bezahlen oder sich an Gesetze zu halten.

Es gibt nicht „den Islam an sich“. Deshalb ist beinahe jede Aussage über „den Islam“ problematisch. Und dies besonders deshalb, weil sie stets dazu neigt, Muslime in einen Topf zu werfen. Der Islam ist eine extrem pluriforme Religion, leider unterscheiden sich die Auslegungsarten des Korans bisweilen ganz massiv. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum Muslime sich an so vielen Orten weltweit gegenseitig bekriegen. Die Frage, was nun die „richtige Auslegung“ des Korans sei, ist ziemlich müßig. Für den friedlichen Menschen ist es die friedliche Auslegung, für den ISIS-Anhänger ist es der Terror. Wem nützt die Tatsache, dass friedliche Muslime im deutschen Fernsehen davon sprechen, dass der Islam friedlich sei, solange jene, die anderer Meinung sind, die Waffen und das Geld aus Saudi-Arabien haben und sich auf einschlägige Suren und Hadite berufen können?

Also: die meisten Muslime sind friedlich, sind liebe Menschen und in vielen Ansichten Christen näher als es Nichtchristen sind. Ich glaube auch, dass die aktuellen Erschütterungen in der muslimischen Welt der ideale Nährboden dafür sind, dass Muslime Jesus Christus kennenlernen. Genau das passiert auch haufenweise in Deutschland. Und durch Muslimen-Feindlichkeit und eine kollektive Verachtung gegen den Islam werden wir nur die Türen zu diesen Menschen versperren. Grundsätzlich verdient jede menschliche Religion und Kultur eine Haltung von offenem Dialog, von Respekt und von Toleranz.

Ich rufe ausdrücklich dazu auf, Muslime kennen zu lernen. Ihnen herzlich und offen zu begegnen. Man wird fast immer herzlichen, friedlichen und in erster Linie einfach ganz normalen Menschen begegnen.

Doch aus der Perspektive des Staates gibt es noch mehr zu bedenken als nur die Willkommenskultur.

Da, wo der Staat Rahmenvorgaben machen muss, wird ein freiheitlich-demokratischer Staat an vielen Stellen in direktem Gegensatz zur kulturell-religiösen Praxis traditioneller Muslime treten müssen. Er wird das tun müssen, wenn er als Staat glaubhaft bleiben möchte. Die Integration von muslimischen Neubürgern wird nur dann funktionieren, wenn der gesamte Staat noch viel deutlicher macht, in was hinein man sich überhaupt integrieren muss und was passiert, wenn man sich weigert, die Gesetze des Landes zu respektieren. Und die Gesetze des Landes entstammen der auf das jüdisch-christliche Erbe gegründeten liberalen westlichen Gesellschaftsordnung. Es ist genau jene Gesellschaftsordnung, die zu hassen Millionen von Muslime seit Kindesbeinen antrainiert bekommen haben. Dieser Hass ist Teil der kulturellen DNA der meisten muslimischen Nationen ebenso wie die niedrigere Stellung der Frau und der Hass auf Israel.

Die Ankunft vieler Muslime wird genau dann zu Ghettobildung, zu größerer Feindschaft gegen Muslime und zu einem größeren Auseinanderklaffen der Gesellschaft führen, wenn der Staat sich so liberal gibt, dass er die Pflichten nicht klar benennt, die jemand zu erbringen hat, der in Deutschland leben möchte. Diesen Pflichten nachzukommen wird besonders jenen Menschen schwerfallen, die einer traditionellen und wörtlichen Lesart des Koran anhängen. Man könnte auch sagen: je verbindlicher jemand den Islam lebt, desto schwieriger wird die Integration in die deutsche Gesellschaft sein. Je weniger Rolle der Islam im Alltag spielt, desto weniger Probleme wird es dabei geben, sich in eine Gesellschaft einzufügen, in der Frauen wählen gehen, überall Kirchen und Kreuze herumstehen, Schülerinnen zum Baden gehen, weibliche Schulrektoren tatsächlich was entscheiden dürfen ohne dass ein Mann dabei ist, Teenager Sex haben können und Bier und Schweinebraten Grundnahrungsmittel sind.

Selbstverständlich gibt es liberale muslimische Theologen, die eine strikt demokratische und tolerante Lesart des Islams vorlegen. Gut dass es sie gibt! Doch leider haben sie in mehrheitlich muslimischen Ländern nicht nur nicht die Mehrheit auf ihrer Seite, sondern sie könnten sich dort höchstwahrscheinlich nur unter Polizeischutz bewegen, weil sie als Verräter gelten!

Ich befürchte, dass die Stimmung in der nahen Zukunft weiter schnell kippen und sich aus einer Euphorie in immer größere Fremdenfeindlichkeit wandeln wird. Es wird dann genauso wie jetzt unsere Aufgabe als Christen sein, für unsere Politiker zu beten, auch wenn wir nicht alle Entscheidungen für weise halten. Flüchtlinge zu lieben und ihnen zu helfen, auch wenn wir nicht glauben, dass es der richtige Weg sein kann, dass jeder bleiben kann. Muslimen durch Tat und Wort ein Zeugnis von Jesus zu geben, auch wenn eine größer werdende Anzahl von muslimischen Menschen trotzdem zunehmend unser Land prägen wird. Auf Probleme hinweisen, ohne Panik zu verbreiten. Träger der Hoffnung sein, auch wenn ich für meinen Teil ein „wir schaffen das!“ ohne konkrete Hinweise, wie es langfristig zu schaffen sein soll, für fahrlässig halte.

Für jemanden, der glaubt, gibt es immer Hoffnung. Und es war schon immer Gottes Eigenart, das, was der Feind zum Verderben geplant hat, letztendlich in einen Plan des Heils umzuschmieden! Betest Du mit, dass genau das geschieht?

Dr. Johannes Hartl (Foto) ist katholischer Theologe und leitet das Gebetshaus Augsburg.

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Dr. theol. Johannes Hartl - Vortrag


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