8. November 2015 in Weltkirche
Minderjährigen Christen das Recht auf ihre Religionszugehörigkeit zu verwehren, raube ihnen den Wunsch nach Freiheit und treibe noch mehr Christen aus dem Land.
Rom (kath.net/KNA) Ein irakischer Bischof hat das Scheitern einer Reform des Konversionsgesetzes beklagt. Minderjährigen Christen das Recht auf ihre Religionszugehörigkeit zu verwehren, raube ihnen den Wunsch nach Freiheit und treibe noch mehr Christen aus dem Land, sagte der Bischof von Duhok, Rabban al-Qas (Foto), dem vatikanischen Pressedienst Asianews (Dienstag).
Der kurdische katholische Bischof reagierte damit auf die Entscheidung des Parlaments in Bagdad gegen eine Novellierung des Familienrechts. Nach der geltenden Fassung werden minderjährige Kinder von Nichtmuslimen automatisch Muslime, wenn ein Elternteil zum Islam übertritt. Der Reformentwurf sah vor, dass sie in ihrer angestammten Religionsgemeinschaft bleiben und mit 18 Jahren selbst über einen Wechsel entscheiden können.
Die Abgeordneten in Bagdad lehnten die Änderung Ende Oktober mit 137 Nein-Stimmen gegen 51 Ja-Stimmen ab. Bischof al-Qas sagte, dieser Ausgang sei «auf Druck von fanatischen Gruppen und extremistischen Bewegungen» zustandegekommen.
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