22. November 2015 in Weltkirche
Papst: Es sei eine «Schande», dass zahlreiche Kinder durch eine «sehr selektive» Erziehung ausgeschlossen seien.
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat eine elitäre Bildungspolitik in vielen Staaten kritisiert. Es sei eine "Schande", dass zahlreiche Kinder durch eine "sehr selektive" Erziehung ausgeschlossen seien, sagte er am Samstag laut Radio Vatikan vor 7.000 katholischen Lehrern aus aller Welt im Vatikan. Oft würden hierbei "die Armen von den Reichen, aber auch die eine Kultur von der anderen" getrennt.
Zugleich prangerte der Papst eine staatliche Bevormundung von Schulen an. "Vielerorts haben von Ideologien geprägte Staaten eine Diktatur der Erziehung begonnen, die nicht hinnehmbar ist", so Franziskus. Deren Erziehungskonzepte sähen etwa vor, in Schulen "Übermenschen" heranzuziehen. Dahinter stünden häufig wirtschaftliche und ideologische Interessen und nicht das Wohl der Allgemeinheit.
Weiter wandte sich der Papst gegen gezielte Bekehrungsversuche von Andersgläubigen durch katholische Schulen. "Seid nie Proselyten in den Schulen", forderte er die Lehrer auf. Christliche Erziehung sei mehr als einfach nur eine Unterweisung im Glauben. Sie bedeute "die Jugendlichen voranzubringen, die Kinder in den christlichen Werten, in ihrer ganzen Wirklichkeit, und eine davon ist die Transzendenz", so Franziskus. Die Lehrer hatten an einem Kongress teilgenommen, den die vatikanische Bildungskongregation in Rom organisiert hatte.
Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
© 2015 www.kath.net