Rassistische Entgleisung beim Portal der Deutschen Bischofskonferenz

25. November 2015 in Kommentar


Zu Beginn des Papstbesuches in Afrika lästert das Internetportal der DBK über die Afrikaner: Diese glauben, weil sie ungebildet sind und dadurch einfache Antworten auf "schwierige (Glaubens)fragen" akzeptieren


Bonn (kath.net)
"Seit der Schließung von Kreuz Punkt net habe ich auf einer "kirchlichen" Plattform nicht mehr so etwas Rassistisches und Chauvinistisches gelesen wie hier". Mit diesen und ähnlichen Kommentaren haben am Mittwoch auf Facebook zahlreiche Katholiken sich entsetzt über einen rassistischen Kommentar auf "Katholisch.de", der offiziellen Internetplattform der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) geäußert. Was war passiert? Björn Odendahl, Redakteur von katholisch.de, hat sich über das Programm des Papstes aufgeregt und sich nicht erfreut gezeigt, dass der Papst so gerne Afrika lobt und die "alte Welt" kritisiert. Auch die Kritik von Franziskus beim Ad-Limina-Besuch der Bischöfe sah der Mitarbeiter der umstrittenen Plattform kritisch, weil Franziskus von einer "lähmender Resignation" in Deutschland sprach den "perfekten Apparat" kritisierte, durch den die missionarische Kraft verloren gehe. Auch den Rückgang der Priesterzahlen beklagte Franziskus.

Dann legte Odendahl so richtig über die katholische Kirche in Afrika los. Er gestand ein, dass dort natürlich die Kirche wachse. Wörtlich meinte der Redakteur dann: "Natürlich wächst die Kirche dort. Sie wächst, weil die Menschen sozial abgehängt sind und oft nichts anderes haben als ihren Glauben. Sie wächst, weil der Bildungsstand durchschnittlich auf einem niedrigeren Niveau ist und die Menschen einfache Antworten auf schwierige (Glaubens)fragen akzeptieren. Antworten, wie sie zum Beispiel Kardinal Sarah aus Guinea gibt." In dem Ton ging es weiter. Und Odendahl meinte dann sogar, dass die wachsende Zahl der Priester "nicht allein der missionarischen Kraft zu verdanken "sei, sondern ebenso "eine der wenigen Möglichkeiten der sozialen Absicherung". Am Ende meinte er trotzig: "Die Kirche braucht auch einen Apparat und Geld, um Gutes zu tun."




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