Jusos: SPD soll sich mehr für ‚Trans*Menschen‘ einsetzen

5. Dezember 2015 in Deutschland


Die Jugendorganisation legt Maßnahmenkatalog zum Parteitag vor.


Berlin (kath.net/ idea)
Die SPD soll sich stärker für „Trans*Menschen“ einsetzen, also Personen, die sich keinem oder einem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Das fordern die Jungsozialisten (Jusos) in einem zehnseitigen Antrag für den Parteitag, der vom 10. bis 12. Dezember in Berlin stattfinden wird. Die Jugendorganisation der SPD spricht sich dafür aus, bereits Grundschülern nach Möglichkeit die „Vielfältigkeit von Geschlechteridentitäten“ nahezubringen, spätestens jedoch Siebtklässlern.

Schulen sollen Umkleideräume und Toiletten für diejenigen einrichten, die sich weder als Mann noch als Frau fühlen. Weiter wird gefordert, bereits bestehende WCs in „All-Gender-Toiletten“ umzuwandeln. Die Jungsozialisten möchten auch, dass jeder seinen Vornamen und den Personenstand mehrfach ändern kann, ohne sich dafür begutachten oder medizinisch untersuchen lassen zu müssen. Jeder soll nach dem Antrag künftig entscheiden dürfen, ob man sich als „weiblich“, „männlich“, „anderes“ oder „keines“ versteht. Die Jungsozialisten plädieren weiter dafür, dass Krankenkassen die Kosten für Geschlechtsumwandlungen übernehmen, etwa für Operationen und Hormonbehandlungen.

Jusos: „Trans*sein“ ist keine psychische Krankheit

Die Jusos treten ferner dafür ein, dass „Trans*Menschen“ entscheiden dürfen, ob sie sich von Polizistinnen oder Polizisten durchsuchen lassen und ob sie bei Haftstrafen in einem Frauenoder Männergefängnis untergebracht werden wollen. Ferner soll sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass „Trans*sein“ künftig von der Weltgesundheitsorganisation nicht mehr als psychische Krankheit eingestuft werde. Deutschland müsse daneben die „Geschlechtsidentität als geschlechtsspezifisches Verfolgungsmerkmal“ anerkennen, heißt es in dem Antrag der Jungsozialisten.


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