US-Bistum: Vermeintliches Blutwunder war nur ein Schimmelpilz

18. Dezember 2015 in Chronik


Bei einer vermeintlich blutenden Hostie in den USA handelt es sich um kein Wunder.


Salt Lake City (kath.net/KNA) Bei einer vermeintlich blutenden Hostie in den USA handelt es sich um kein Wunder. Ursache der Verfärbung sei ein roter Brotschimmel des Typs Neurospora crassa, teilte das katholische Bistum Salt Lake City (Mittwoch) mit. Die blutähnlichen Flecken hatten sich gebildet, nachdem ein Priester die versehentlich an ein Kind ausgeteilte und später zurückgegebene Hostie in Wasser eingelegt hatte, um sie liturgisch korrekt zu entsorgen.

«Die Kirche geht davon aus, dass die meisten Vorgänge, die als außergewöhnliche Phänomene erscheinen, in Wirklichkeit das Ergebnis natürlicher Ursachen sind», heißt es in der Stellungnahme des Bistums. Deshalb liege die Prüflatte für Wunder hoch. In dem Sinn sei die Ad-hoc-Kommission zur Untersuchung des Vorgangs zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei den Veränderungen an der Hostie nicht um ein Wunder handle.

Die Nachricht von dem angeblichen Blutwunder in der Kirche Saint Francis Xavier in Kearns hatte Mitte November die Runde gemacht. Das Bistum Salt Lake City setzte daraufhin einen Ausschuss ein, dem Fachleute für Theologie, Kirchenrecht, Molekularbiologie und Seelsorge angehörten.

Zwar hätten in der Kirchengeschichte Wunder stattgefunden; falsche Wunderbehauptungen gereichten aber den Gläubigen und der Glaubwürdigkeit der Kirche zum Schaden, betonte die Kommission. Der vorliegende Fall zeige die Notwendigkeit, Richtlinien für Kleriker zum Umgang mit derartigen Situationen aufzustellen. Katholiken sollten darin einen Anlass sehen, ihren Glauben an das «große Wunder» zu erneuern, das sich in jeder Eucharistiefeier ereigne, hieß es.

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