Engagement gegen Abtreibung - Meisner kritisiert deutsche Bischöfe

29. Dezember 2015 in Deutschland


Kardinal Joachim Meisner fordert von der katholischen Kirche mehr Engagement für das ungeborene Leben


Köln (kath.net/KNA) Kardinal Joachim Meisner fordert von der katholischen Kirche mehr Engagement für das ungeborene Leben. In der heutigen Zeit sei der erwachsene Mensch allzu oft der Todfeind des Kindes. Dafür stünden fast 200.000 abgetriebene Kinder pro Jahr in Deutschland, sagte der emeritierte Kölner Erzbischof in einer Predigt zum Fest der Unschuldigen Kinder im Kölner Dom, die am Dienstag auf domradio.de veröffentlicht wurde.

Meisner äußerte sich auch kritisch zu den deutschen Bischöfen. Sie beschäftigten sich - «sicher mit Recht» - sehr oft mit der Hilfe für in Not geratene Menschen, aber davon, ungeborene Kinder vor dem sicheren Tod zu schützen, sei wenig zu hören. «Wir haben uns vielleicht auch in der Kirche an das Abtreibungsdebakel so gewöhnt, dass es uns gar nicht mehr auffällt», so der Kardinal. Ungeborene Kinder hätten in der Gesellschaft keine Lobby. «Ist das in der Kirche jetzt auch so?», fragte Meisner in seiner Predigt.

Das Fest der Unschuldigen Kinder begeht die Kirche jährlich am 28. Dezember. Es erinnert an den nach biblischer Überlieferung erfolgten Befehl von König Herodes zur Zeit von Christi Geburt, alle neugeborenen Jungen töten zu lassen. Meisner hatte schon zu seiner aktiven Zeit an diesem Tag immer wieder Abtreibungen kritisiert und zum entschiedeneren Schutz des menschlichen Lebens aufgerufen.

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