30. Dezember 2015 in Deutschland
Direktor Imkamp über Wallfahrt, Pfarrei, Ehrenamtliche und Gremien.
Würzburg (kath.net/ KNA)
Pilgern ist nach Einschätzung des bayerischen Wallfahrtsdirektors Wilhelm Imkamp «topmodern». Das heutige Lebensgefühl sei durch Mobilität gekennzeichnet, sagte er der in Würzburg erscheinenden «Tagespost» (Dienstag). «Und Wallfahrt ist nichts anderes als mobile Religionsausübung.» An Wallfahrtsorten könne oft ein sehr viel intensiveres Angebot gemacht werden als in Pfarrgemeinden, ergänzte Imkamp. «Bei einer Wallfahrt offener für Gott zu werden, ist eine Grunderfahrung des geistlichen Lebens».
Der Geistliche warnte zugleich davor, ehrenamtliches Engagement «zum Hauptkriterium für die Glaubensausübung zu machen». Es gebe immer mehr Menschen, die sich aus beruflichen Gründen nicht noch freiwillig einsetzen könnten. «Für solche Menschen empfiehlt sich die emotionale Bindung an eine Wallfahrt», sagte Imkamp der katholischen Zeitung. Er warne davor, «aus der Pfarrgemeinde eine Ideologie der Praxis zu machen». Die Gemeinde solle etwas Lebendiges sein, Zentrum sei die heilige Messe «und nicht in erster Linie eine Gremienmitgliedschaft».
Imkamp ist Wallfahrtsdirektor in Maria Vesperbild in Ziemetshausen (Kreis Günzburg). Jährlich kommen bis zu eine halbe Million Menschen zu dem Marienwallfahrtsort im bayerischen Schwaben. Er war als Dank für die Verschonung der Gegend durch schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) entstanden.
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Foto: (C) Wilhelm Imkamp
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