17. Jänner 2016 in Chronik
EZW: Bau der neuen Weltzentrale und Gerichtsprozesse kosten viel
Berlin (kath.net/idea) Die Zeugen Jehovas haben offensichtlich massive Finanzprobleme. Das berichtet der Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Michael Utsch (Berlin), in deren Zeitschrift. Als Ursachen nennt er die hohen Kosten für Prozesse wegen Kindesmissbrauchs in den USA, einen angeblich erheblichen Spendenrückgang sowie den hohen Finanzierungsbedarf beim Bau der neuen Weltzentrale in Warwick (Bundesstaat New York). Deshalb würden die Zeitschriften Wachturm und Erwachet! ab sofort nur noch alle acht Wochen, dafür aber im monatlichen Wechsel erscheinen. Der Umfang beider Printprodukte sei seit 2005 um 57 Prozent reduziert worden. Ein Grund dafür könnte aber auch sein, dass immer mehr Anhänger der Religionssondergemeinschaft digitale Ausgaben nutzten, so Utsch. Aufgrund der Finanzkrise trennten sich die Zeugen Jehovas in Deutschland gegenwärtig in großer Zahl von ihren hauptamtlichen Vollzeitdienern (Sonderpioniere).
Religionsgemeinschaft in Baden-Württemberg als Körperschaft anerkannt
Einen Erfolg konnte die Gemeinschaft laut Utsch in Baden-Württemberg verbuchen. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit wurde sie als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Damit folgte die Landesregierung einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts. Nur Bremen und Nordrhein-Westfalen verwehren der religiösen Sondergemeinschaft noch diesen Status. In Deutschland zählen die Zeugen Jehovas rund 166.000 missionsaktive Mitglieder. Hinzukommen rund 66.000 Anhänger, die aus gesundheitlichen oder Altersgründen keinen Missionsdienst leisten können.
Die Zeugen Jehovas glauben nicht an die Göttlichkeit Jesu. Sie lehnen das Feiern von Geburtstagen und kirchlichen Festen wie Weihnachten und Ostern als heidnische Bräuche ab. Die weltweit über acht Millionen Mitglieder verweigern sich Bluttransfusionen ebenso wie dem Militärdienst und der Teilnahme an Wahlen.
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