22. Juni 2003 in Aktuelles
Reisen bald immer mehr Schwule und Lesben nach Kanada, um dort zu „heiraten“?
Phoenix/Ottawa (kath.net/idea)
Gegen die „Homo-Ehe“ hat sich die größte protestantische Kirche in den USA ausgesprochen und eine Stärkung der Familie gefordert. Eine Legalisierung schwuler und lesbischer Lebensgemeinschaften würde den homosexuellen Lebensstil gutheißen, den die Bibel als „sündig und gefährlich“ ansehe. So heißt es in einer Resolution, die am 18. Juni auf der Jahrestagung des 16,2 Millionen Mitglieder zählenden Bundes der Südlichen Baptisten in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) verabschiedet wurde. Die Delegierten riefen Repräsentanten von Staat und Justiz auf, sich Bemühungen um Einführung der „Homo-Ehe“ in den Vereinigten Staaten zu widersetzen. Im Nachbarland Kanada hat Premierminister Jean Chrétien eine entsprechende Gesetzesinitiative angekündigt, nachdem das höchste Gericht der Provinz Ontario die unterschiedliche Behandlung von homosexuellen und heterosexuellen Paaren für verfassungswidrig erklärt hatte. Es wird erwartet, daß künftig zahlreiche Schwule und Lesben aus den USA in das nördliche Nachbarland reisen, um dort zu „heiraten“. In Kanada geschlossene Ehen werden in den Vereinigten Staaten anerkannt. Dort bietet nur der Bundesstaat Vermont die Möglichkeit, gleichgeschlechtliche Partnerschaften registrieren zu lassen.
Beim Kampf gegen AIDS nicht auf Kondome setzen
Die konservativ geführten Südlichen Baptisten begrüßen ferner den Plan der US-Regierung, annähernd 15 Milliarden Euro für die Bekämpfung von AIDS zur Verfügung zu stellen. Allerdings mahnen die Baptisten, nicht auf die Verteilung von Kondomen zu setzen. Aufklärungsprogramme, die auf einer „biblischen Sicht der Sexualität“ basierten und zur Abstinenz außerhalb der Ehe aufriefen, seien wirkungsvoller. Außerdem wurden die rund 42.000 Gemeinden aufgerufen, Homosexuellen den Weg in die Heterosexualität mit Hilfe des christlichen Glaubens aufzuzeigen. Dazu sollen Bibelstudienmaterial, Berichte von ehemaligen Schwulen und Ratschläge für den Dienst an AIDS-Kranken zur Verfügung gestellt werden.
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