Ökumenischer Rat Berlin-Brandenburg: Schützt christliche Flüchtlinge

3. März 2016 in Aktuelles


Kirchenvertreter schreiben an Berlins Regierenden Bürgermeister und Sozialsenator


Berlin (kath.net/idea)In den vergangenen Wochen haben Medien häufig über Angriffe radikaler Muslime auf Christen in Flüchtlingsheimen berichtet. Nun haben sich Kirchenvertreter in Berlin mit einem Schreiben an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Sozialsenator Mario Czaja (CDU) gewandt. Die Lage vieler Christen aus dem Nahen Osten in Berliner Flüchtlingsunterkünften gebe „Anlass zu großer Sorge“, heißt es in dem Brief des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg vom 1. März. Häufig versuche eine muslimische Mehrheit ihre Glaubenstraditionen der christlichen Minderheit aufzudrängen. In mehreren Heimen sei es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Christen gekommen: „Unkontrollierte islamistische Kräfte erzeugen in manchen Unterkünften ein Gefühl der Angst und Ohnmacht.“ Deshalb hätten christliche Flüchtlinge wiederholt in Kirchengemeinden der Hauptstadt Zuflucht gesucht. Bedenklich ist die Lage aus Sicht der Kirchenvertreter auch am Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGESO): „Da der Sicherheitsdienst vornehmlich durch muslimisches Personal besetzt ist, kommt es laut Augenzeugen vermehrt zu Diskriminierungen aufgrund der Religionszugehörigkeit.“ Nach Angaben christlicher Flüchtlinge hätten Sicherheitsmitarbeiter ihnen nicht erlaubt, ihre Unterlagen abzugeben.

Forderung: Mindestens zehn Prozent Christen in jeder Flüchtlingsunterkunft

Man sei davon überzeugt, dass ein tolerantes Zusammenleben nicht durch eine getrennte Unterbringung von Christen und Muslimen gefördert werde, heißt es in dem Schreiben weiter: „Deshalb schlagen wir vor, den prozentualen Anteil der christlichen Flüchtlinge pro Unterkunft auf mindestens zehn Prozent zu erhöhen, um ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu geben und zu gewährleisten, dass sich die religiösen Gruppen auf Augenhöhe begegnen können.“ In Notfällen sollten für bedrängte Christen Schutzräume zur Verfügung gestellt werden. Unter den Sicherheitskräften am LAGESO sei eine „religiöse Mischung“ anzustreben: „Wir bitten Sie, alles in Ihren Möglichkeiten Stehende dafür zu veranlassen, damit dieser Diskriminierung und Gewalt Einhalt geboten wird.“

Die Polizei musste Hunde einsetzen, um Christen zu befreien

In den vergangenen Wochen war wiederholt über muslimische Übergriffe auf Christen berichtet worden. So hatte der Berliner Pfarrer Gottfried Martens von der Selbständigen Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) Mitte Februar über das soziale Netzwerk Facebook mitgeteilt, dass sechs christliche Flüchtlinge aus seiner Gemeinde in dieser Unterkunft von einer Gruppe von Muslimen massiv wegen ihres Glaubens bedroht worden seien. Als einer von den Christen daraufhin den – muslimischen – Wachschutz um Hilfe gebeten habe, habe dieser ihnen jeglichen Schutz verweigert. Martens: „Darauf stürzten sich etwa 50 (!) muslimische Bewohner der Aufnahmeeinrichtung auf die Christen, verprügelten und verletzten sie.“ Den Christen sei es gelungen, sich in ein Zimmer zu flüchten. Die herbeigerufene Polizei habe mehrere Polizeihunde einsetzen müssen, um die Christen zu befreien.


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