Christliche Schulen dürfen keine Flüchtlingskinder unterrichten

8. März 2016 in Deutschland


Bremer SPD blockiert Angebote der Privatschulen, Flüchtlingskinder zu unterrichten. Darunter sind katholische, freie evangelische und Waldorf-Schulen. CDU-Bundestagsabgeordnete Motschmann: „Das ist skandalös“, denn für 600 Kinder fehlen Schulplätze


Bremen (kath.net/idea) In Bremen dürfen Privatschulen keine Integrationsklassen für Flüchtlingskinder einrichten. Das hat die Bremer SPD-Fraktion entschieden. Wie die Pressesprecherin der Bildungssenatorin, Annette Kemp, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, waren mehrere Privatschulen bereit, Vorklassen für Flüchtlingskinder anzubieten. Darunter seien die katholische St.-Johannis-Schule, die Freie Evangelische Bekenntnisschule und zwei Waldorfschulen gewesen. Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) habe diese Initiativen auch begrüßt. Doch in ihrer Fraktion habe sie kein Einvernehmen erzielen können. Kemp: „Im politischen Raum gab es nicht die notwendige Zustimmung für diesen Weg.“ Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Mustafa Güngör, sprach gegenüber idea von einer „theoretischen Diskussion“. Bisher habe ihm kein ernsthaftes Angebot der Privatschulen vorgelegen, über das man hätte abstimmen können. Güngör: „Noch immer sind viel zu viele Fragen offen.“ In Medienberichten hieß es, SPD-Politiker befürchten eine religiöse Bevormundung der Flüchtlingskinder. Man dürfe sie nicht zwingen, eine christliche Schule zu besuchen. In Bremen regiert eine Koalition aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen.

CDU: Skandalöser Vorgang

Die Entscheidung der Bildungsbehörde stößt auf harsche Kritik bei der Landesvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Bremen, der Bundestagsabgeordneten Elisabeth Motschmann. Wie sie idea sagte, besitzen rund 600 Flüchtlingskinder noch keinen Unterrichtsplatz in Bremen. „Ihnen darf nicht geholfen werden. Das ist skandalös“, so Motschmann. Die Entscheidung der Bremer SPD sei vor allem ideologisch motiviert. Gerade die christlichen Schulen seien qualifiziert, wichtige Werte zu vermitteln. Motschmann: „Sie wollen dazu beitragen, die Flüchtlinge in unsere Gesellschaft zu integrieren, und werden dafür diskriminiert.“


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