13. März 2016 in Weltkirche
Georg Gänswein mahnt die katholische Kirche, sich nicht mit dem Zeitgeist gemein zu machen.
Berlin (kath.net/KNA) Kurienerzbischof Georg Gänswein mahnt die katholische Kirche, sich nicht mit dem Zeitgeist gemein zu machen. «Die Kirche darf sich nicht von dem leiten lassen, was gerade ankommt, sondern sie muss verkünden, worauf es ankommt», sagte Gänswein dem Magazin «Focus».
Der Vorwurf, die Kirche sei nicht mehr zeitgemäß, nannte Gänswein «unbegründet und haltlos». Die Kirche werde immer unzeitgemäß sein. «Ansonsten verrät sie das Wort Gottes, das in gewisser Weise immer auch eine heilsame Zumutung für die Menschen ist.» Jesus Christus sei auch «nicht zeitgemäß, sondern zeitlos und immer aktuell». «Wohl aber müssen wir eine zeitgemäße Sprache sprechen, damit die Botschaft Christi auch verstanden wird», mahnte der 59-Jährige, der sowohl dem amtierenden Papst Franziskus dient als auch dem emeritierten Papst Benedikt XVI.
Die Zusammenarbeit mit Papst Franziskus bezeichnet Gänswein als «gelegentlich nicht ganz leicht». «Papst Franziskus liebt Überraschungen und sorgt auch für solche.» Da könne es schon einmal Termin-Kollisionen geben, «die mit Fingerspitzengefühl und Entschiedenheit in Ordnung zu bringen sind. Eine manchmal heikle Angelegenheit», sagte Gänswein.
Den Umgang mit dem emeritierten Papst Benedikt beschreibt Gänswein so: «Wie in einer Familie, liebevoll und herzlich». Der emeritierte Papst sei «geistig hochpräsent und interessiert». Allerdings werde das Gehen immer beschwerlicher. «Die Beine machen ihm mehr und mehr zu schaffen».
Bayrischer Rundfunk - Erzbischof Georg Gänswein
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Foto Gänswein © Martin Lohmann
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