17. März 2016 in Weltkirche
US-Außenminister John Kerry hat die Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) wegen Verbrechen an Christen und anderen Minderheiten im Mittleren Osten des Völkermords beschuldigt.
Washington (kath.net/KNA) US-Außenminister John Kerry hat die Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) wegen Verbrechen an Christen und anderen Minderheiten im Mittleren Osten des Völkermords beschuldigt. In einer Erklärung im Außenministerium sagte Kerry am Donnerstag, der IS sei «verantwortlich für den Genozid gegen Gruppen in Gebieten unter seiner Kontrolle».
Die Vereinigten Staaten unterstützten alle Bemühungen, die Verbrechen zu dokumentieren und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, so der Minister weiter. Der IS sei eine Organisation, die sich dem Völkermord verschrieben habe. Tatsache sei, dass die Organisation «Christen tötet, weil sie Christen sind, Jesiden tötet, weil sie Jesiden sind, und Schiiten tötet, weil sie Schiiten sind». Kerry beklagte auch die systematische Versklavung von Frauen und Mädchen. Es ist das erste Mal seit dem Völkermord in Darfur 2004, dass die USA Verbrechen mit dem Begriff «Genozid» belegen.
Der republikanische Abgeordnete Jeff Fortenberry, der eine Resolution in den Kongress eingebracht hatte, den IS wie eine Organisation zu behandeln, die Völkermord begehe, dankte Kerry für seine Erklärung. «Die USA haben jetzt mit Klarheit und moralischer Autorität gesprochen», sagte er. Das Vorgehen der Terrorgruppe sei «ein Anschlag auf die menschliche Würde und ein Angriff auf die Zivilisation selbst». Das Repräsentantenhaus hatte Fortenberrys Resolution Anfang der Woche einstimmig angenommen.
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz der USA, Erzbischof Joseph Edward Kurtz aus Louisville im US-Bundesstaat Kentucky, hatte sich ebenfalls für die Annahme der Resolution eingesetzt. «Die Zukunft der christlichen Präsenz im Mittleren Osten steht auf dem Spiel», sagte der Erzbischof. «Ich fordere jeden Katholiken auf, die Petition www.stopthechristiangenocide.org zu unterstützen. Zudem hatte die katholische Laienvereinigung der Kolumbusritter Anfang des Monats einen 280 Seiten umfassenden Bericht veröffentlicht, der auch zu dem Schluss kam, dass der IS einen »Genozid« an den Christen begehe.
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