Indien: Jugendliche als Missionare unter anderen Jugendlichen

1. Juli 2003 in Weltkirche


Der asiatische Jugendtag wird vom 9. bis 16. August in Bangalore (Indien) stattfinden - über 1000 Delegierte aus verschiedenen asiatischen Ländern werden erwartet


Diphu (kath.net/Fides)
Jugendliche als Missionare unter anderenJugendlichen: dies soll im Rahmen einer von verschiedenen indischenDiözesen zur Vorbereitung auf den asiatischen Jugendtag gestartetenInitiative umgesetzt werden. Der asiatische Jugendtag wird vom 9. bis 16. August in Bangalore (Indien) stattfinden. Über 1000 Delegierte ausverschiedenen asiatischen Ländern werden sich bei der von der IndischenBischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der asiatischenBischofskonferenzen (FABC) organisierte Jugendveranstaltung mit dem Thema"Asiatische Jugendliche für den Frieden" befassen.

Eine Erfahrung besonderer Art machen die Jugendlichen in der Diözese Diphuim Nordosten Indiens: der Ausschuss für Jugendpastoral unter Leitung von P.Tom Mangattuhazhe hat eine Mission unter den Jugendlichen in den ländlichenGebieten organisiert. Durch Evangelisierung, Bildungsveranstaltungen,Berufungspastoral und Gedankenaustausch "soll das Leben der jungen Menschenin den ländlichen Gebieten einer ganzheitlichen, soziokulturellen undgeistlichen Entwicklung im Licht des Evangeliums geöffnet werden", so derLeiter der Kommission in einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt.

"Eine Veränderung unserer Gesellschaft und die Entwicklung unserer Regionkann es nur geben, wenn die Jugendlichen mit ihren Ressourcen und Talentenaktiv daran teilnehmen. Wir müssen ihnen die Gelegenheit bieten einen Sinnfür Verantwortlichkeit und Selbstwert zu entwickeln. Wir ziehen eineglobale Annäherung vor und stellen die Jugendlichen damit derHerausforderung gegenüber, selbst Licht in der eigenen Gesellschaft zuwerden. Sie sollen Urheber des Friedens an Stelle von Krieg und Vorkämpferder Liebe an Stelle von Hass werden; großzügig sein und nicht egoistischrespektvoll gegenüber den Menschen und nicht zerstörerisch", heißt es indem Bericht weiter.Im Rahmen des Evangelisierungsprogramms sollen Jugendliche mit ihrenAltersgenossen über Themen des Glaubens sprechen. "Die Katechese und dieEvangelisierung hat eine andere Wirkung, wenn sie von Gleichaltrigenangeboten wird. Viele unserer Jugendlichen besuchen Dörfer in ländlichenGebieten und halten sich dort ein oder zwei Tage auf. Es ist für sie nichtschwer, Kontakte mit Gleichaltrigen herzustellen und mit ihnen überChristus und die Kirche zu reden: auf diese Weise können neue christlicheGemeinschaften entstehen, die auf dem Wort Gottes und dem Gebet gründen",erklärt der Leiter der Kommission für Jugendpastoral.Bei Vorbereitung auf den asiatischen Jugendtag wird die Mission mit derVerkündigung des Friedens und der Gerechtigkeit in Zusammenhang gebracht.

Für diese Themen sind junge Menschen besonders empfänglich. Deshalb werdenauch die Teilnehmer des asiatischen Jugendtages darüber nachdenken, aufwelche Weise die asiatischen Jugendlichen in ihren eigenen Ländern zurVersöhnung beitragen können, in denen es oft Kriege, Stammeskonflikte undsoziale Unruhen gibt. Auf diese Weise soll zur Entstehung einer Kultur desFriedens auf lokaler und globaler Ebene beigetragen werden.Am asiatischen Jugendtag werden neben jungen Katholiken auch Gästeteilnehmen, die anderen Religionen angehören. Damit soll das Bemühen umFrieden auch auf Buddhisten, Hinduisten, Muslime und sowie auf Anhänger vonNaturreligionen ausgedehnt werden. Im Rahmen von verschiedenen Sitzungenund Seminaren sollen sich die jugendlichen Teilnehmer mit den bereits inder Enzyklika Pacem in Terris von Papst Johannes XXIII. aufgezeigtenEckpfeilern des Friedens befassen: Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe undFreiheit). Dabei sollen diese Themen unter verschiedenen Aspekten aufindividueller, gemeinschaftlicher, nationaler und universaler Ebenebetrachtet werden. Im Mittelpunkt der Diskussion werden jedoch auchpraktische Fragen stehen, denen die Jugendlichen in ihrem Alltaggegenüberstehen: Globalisierung, Bekämpfung von Terrorismus, AIDS, Drogen-und Alkoholmissbrauch, ökologisches Ungleichgewicht, Arbeitslosigkeit,Fundamentalismus, Konsumismus und Wertekrise.


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