20. Mai 2016 in Kommentar
Papst Johannes Paul II. warnte, dass sich die demokratische Mehrheit irren und eine Diktatur herbringen kann; Benedikt XVI. erinnerte an eine höhere Gerechtigkeit als die der Festlegungen von Menschen. kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun
Salzburg (kath.net) Dass es der Welt von heute nicht gut geht, darin scheinen sich alle einig zu sein. Lauscht man, wie diverse VIPS, also Leute, die sich für besonders klug halten und von vielen, von der Mehrheit, auch dafür gehalten werden, über Lösungen und eine neue, globale Welt reden, hört man immer wieder Begriffe Demokratie, Bedürfnisse der Menschen, Europäische Werte, Toleranz, Freiheit, Recht auf die eigene Meinung (einschließlich des eigenen Unsinns!), Selbstbestimmung (auch über den eigenen Bauch) und man erfährt, was die Anderen falsch machen und wie gefährlich sie sind, vor allem die Rechtspopulisten, kaum oder nie die Linkspopulisten mit ihren marxistisch-stalinistischen Wurzeln, was eigenartig ist, obwohl doch die Macht in Europa und anderswo seit Jahren fest in linker Hand ist und auch früher christlich inspirierte Parteien die linken Werte und Unwerte weitgehend übernommen haben. Und was die Flüchtlinge betrifft, ist man sich einig: Sie sollen so schnell und konsequent wie möglich unsere Werte übernehmen. Damit meint man nicht nur, aber vor allem auch Gender, Abtreibung, Homosexualität und die Anerkennung unseres Zeitgeistes und Relativismus, der alles zulässt nur nicht Menschen, die sich zu Wahrheit und Gott bekennen.
So will man heute nicht den Turm von Babel errichten, wohl aber die globale, sich selbst bestimmende Welt, in der allen vorgegeben wird, was man denkt, was man sagen darf und umgekehrt das, was Pfui ist oder, noch wirkungsvoller, was Nazi ist.
Aber niemand wagt zu erinnern, was Papst Benedikt VI. in Berlin gesagt hat und auch nicht an die Mahnung von Papst Johannes Paul II. Was haben die beiden Päpste gesagt? Der Pole sagte, dass sich die demokratische Mehrheit irren und eine Diktatur herbringen kann, und der deutsche Papst erinnerte an eine höhere Gerechtigkeit als die der Festlegungen von Menschen!
Einfach gesagt: Wenn Demokratie als totale Macht der Mehrheit gedacht wird, hilft sie niemandem, sondern macht die Welt zu einem globalen KZ!
Einer der besten Köpfe der katholischen Kirche heute ist der afrikanische Kardinal Sarah. In seinem Buch Gott oder nichts zitiert er Papst Benedikt XVI. mit folgenden Worten: Ohne Gott weiß der Mensch nicht, wohin er gehen soll, und vermag nicht einmal zu begreifen, wer er ist. Es ist der Mensch und nicht nur die Wirtschaft, die in er Krise ist. Die soziale Frage ist zu einer grundlegenden Frage geworden, sie berührt zudem die ernste Frage nach der Gottesfinsternis.
Und Kardinal Sarah erläutert: Das Drama sind die Gesellschaften, die sich von Gott befreien wollen, um ohne Ihn zu leben Die westlichen Gesellschaften leben und richten sich so aus, als ob Gott nicht existierte!
Die Christen selbst haben sich bei zahlreichen Gelegenheiten in einer stillen Apostasie eingerichtet. Wenn sich das Hauptinteresse des heutigen Menschen beinahe ausschließlich auf die Wirtschaft, auf die Technik und das unmittelbare Erreichen eines verlogenen materiellen Glücks richtet, wird Gott zu jemandem, der weit entfernt ist; im Westen sind die letzten Dinge und die Ewigkeit zu einer Art psychologischer Belastung ohne Notwendigkeit geworden.
Man könnte auch sagen: Ohne Gott und Unterordnung unter Ihn, ohne Anerkennung Seiner Schöpfung und Seiner Gebote gibt es keine menschliche, menschengerechte Welt und wird es sie nie geben. Der Versuch, sie doch zu bauen, führt in die nächste Katastrophe, und diese hat schon begonnen!
Gott oder nichts ist der Titel des Buches von Kardinal Sarah. Man könnte es auch nennen: Gott oder der Tod. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht, wir Menschen haben die Wahl!
kath.net-Buchtipp
Klartext III - Dialog mit dem Zeitgeist
Von Andreas Laun
Taschenbuch, 104 Seiten
2014 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-902686-59-6
Preis 8.90 EUR
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Weihbischof Andreas Laun (Salzburg) auf der DEMO FÜR ALLE am 28.2.16 in Stuttgart
Foto oben (c) Erzdiözese Salzburg
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