27. Mai 2016 in Deutschland
Eichstätter Bischof: «Es genügt nicht, die Glühbirnen auszutauschen und den Stromanbieter zu wechseln. Was der Papst fordert, ist eine umfassende Umkehr der Köpfe und Herzen».
Leipzig (kath.net/KNA) Die von Papst Franziskus in seiner Enzyklika «Laudato si» geforderte Umkehr umfasst nach Auffassung des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke mehr als bloß eine Veränderung der Konsumgewohnheiten. «Es genügt nicht, die Glühbirnen auszutauschen und den Stromanbieter zu wechseln. Was der Papst fordert, ist eine umfassende Umkehr der Köpfe und Herzen», erklärte Hanke am Freitag beim Katholikentag in Leipzig. Es gehe um eine neue Spiritualität, die in der Konsequenz auch den Alltag verändern werde.
Der frühere Benediktiner-Abt berichtete, dass die Enzyklika auch das Denken und Handeln innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz zu verändern begonnen habe. Es bleibe aber noch ein weiter Weg zu gehen.
Der Chef der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan, Bernd Hagenkord, bemängelte, dass «Laudato si» auch in Deutschland nur aus dem eingeschränkten Blickwinkel der eigenen politischen und wirtschaftlichen Situation interpretiert werde. Seit der Enzyklika sei die Verknüpfung der Fragen von Ökologie und Gerechtigkeit kein «privates Hobby» kleiner Gruppen mehr, sondern gehöre zum Kern der päpstlichen Lehre.
Der Vorsitzende der Umweltorganisation German Watch, Klaus Milke, merkte an, die vielfältige Kritik an der Enzyklika aus Wirtschaftskreisen zeige, wie berechtigt die Provokation des Papstes sei. Er habe mit seiner Kritik offensichtlich den Finger genau auf die Wunde gelegt.
Bischof Hanke auf dem Leipziger Katholikentag
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Foto: Bischof Hanke auf dem Leipziger Katholikentag © Presse Bistum Eichstätt/Bernhard Löhlein
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