Ratzinger-Schülerkreis: Benedikt XVI. sorgt sich um Europa

23. August 2016 in Aktuelles


Benedikt XVI.: «Europa ist wirklich in einer Krise und muss neu zum Leben kommen».


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. sorgt sich laut seinem Schülerkreis um den Kurs Europas. «Europa ist wirklich in einer Krise und muss neu zum Leben kommen», habe der frühere Papst Benedikt XVI. zur Jahrestagung des Theologenzirkels dem Koordinator Pater Stephan Horn gesagt, wie Radio Vatikan (Dienstag) berichtet.

Die Teilnehmer der Studientagung zum Thema «Europa in der Krise» treffen sich von Donnerstag bis Sonntag in Castel Gandolfo. Sie sollten dabei die jetzige Situation Europas «tief analysieren und von da aus versuchen, neue Wege zu finden, Europa neu zu beleben», bat sie Benedikt XVI.

Hauptreferenten der Tagung von früheren Studenten und Mitarbeitern des Theologieprofessors Joseph Ratzinger, nachmals Papst Benedikt XVI. (2005-2013), sind der emeritierte Grazer Bischof Egon Kapellari und der Rektor des «Istituto Universitario Europeo» in Florenz, Joseph Weiler. Beide wollen das Thema Europa aus verschiedenen Blickwinkeln behandeln. Kapellari werde besonders die «alten und neuen Baustellen» Europas für Christen thematisieren. Zu der Tagung der rund 40 Theologen werden auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn und der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch erwartet.

Der Schülerkreis wurde 1977 gegründet, nachdem Ratzinger zum Erzbischof von München ernannt wurde und seine Universitätslaufbahn beendete. Seither trafen sich die Teilnehmer jeden Sommer mit ihrem Lehrer zu einer Studienwoche. Im Mittelpunkt stand jeweils ein von Ratzinger benanntes Thema. Die Treffen wurden auf Wunsch Benedikts XVI. auch nach seiner Papstwahl fortgesetzt und fanden seither in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo statt. Bis 2012 nahm Papst Benedikt XVI. persönlich an den Treffen teil.

Die Leitung des Schülerkreises liegt beim bayerischen Salvatorianerpater Stephan Otto Horn, von 1972 bis 1977 Assistent Ratzingers an der Universität Regensburg. Der 1934 geborene Horn kündigte im Gespräch mit Radio Vatikan an, seinen Posten aus Altersgründen bald abgeben zu wollen: «Ich selbst kann mich noch nicht ganz zurückziehen, möchte ja Papst Benedikt auch nicht im Stich lassen - aber es ist gut, wenn es einen langsamen, allmählichen Übergang gibt», so der Ordensmann der Salvatorianer. Er könne sich vorstellen, etwa den emeritierten Freiburger Professor Josef Zöhrer künftig stärker in die Organisation einzubinden.

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