Kardinal Sarah empfiehlt Priestern ‚liturgische Gewissenserforschung’

31. August 2016 in Weltkirche


In einigen Ländern sei in den letzten Jahrzehnten der Mensch zu sehr in den Mittelpunkt der Liturgie gerückt worden. Die Kirche aber lebe als Volk Gottes von der Eucharistie und sei daher wesentlich liturgisch, sagte der Kurienkardinal.


Colombo (kath.net/jg)
Papst Franziskus habe oft darauf hingewiesen, dass die Kirche keine Nichtregierungsorganisation sei. Sie sei das Volk Gottes, genährt durch die Eucharistie und habe die Aufgabe das Evangelium zu verkünden. „Die Kirche ist wesentlich eucharistisch, das heißt sie ist wesentlich liturgisch.“ Das sagte Robert Kardinal Sarah, der Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung bei einer Konferenz in Colombo (Sri Lanka).

Er betonte erneut einige Punkte, die er bei einer Liturgiekonferenz in London im Juli angesprochen hatte. Kath.net hat hier berichtet: Kardinal Sarah bittet Priester, ‚ad orientem’ zu zelebrieren. In den letzten Jahrzehnten sei die Liturgie in einigen Ländern zu anthropozentrisch geworden. Der Mensch, nicht der allmächtige Gott, sei ins Zentrum des Gottesdienstes gerückt. Wenn die heilige Messe in der Landessprache gefeiert werde und der Priester den Gläubigen zugewendet sei, dann gerate der Mensch leicht in den Mittelpunkt.

Den Priestern empfahl er eine „liturgische Gewissenserforschung“, in deren Rahmen sie unter anderem ihre Treue zu den vorgegebenen liturgischen Regeln prüfen sollten. Minimalismus sei der Feind der Liturgie. Ein Priester der keine Ehrfurcht bei der Spendung der großen Mysterien der Kirche empfinde sei in Gefahr seine Berufung zu verlieren, warnte Kardinal Sarah.


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