6. Dezember 2016 in Kommentar
SATIRE - Es besteht keinerlei Gefahr mehr, dass die Aussagen der Bibeltexte im Widerspruch zu den bereits vorgefassten Positionen der Les*innen stehen könnten - Auf den Punkt gebracht von Sebastian Moll
Mainz (kath.net/Messe in Moll) Die ersten zehn Jahre meiner akademischen Karriere habe ich damit verbracht herauszufinden, ob es sich bei dem Akzent über dem zweiten Wort des vierzehnten Verses des dritten Kapitels des zweiten Petrusbriefes um einen accentus acutus oder einen accentus gravis handelt, erklärt Professor Winfurt Freiherr von Lohengrin-Zackenbarsch. Die darauffolgenden zehn Jahre habe ich mich bemüht zu ergründen, ob die Antwort auf diese Frage irgendeine Auswirkung auf die Bedeutung des Textes haben würde. Aber nun möchte ich mich auch mal den Randthemen der theologischen Forschung zuwenden. Dabei machte der Professor eine erstaunliche Entdeckung. Er fand in der Bibel Geschichten über einen Mann namens Jesus. Ich hatte diesen Namen schon mal auf irgendeinem Symposium gehört, erinnert sich Lohengrin-Zackenbarsch. Wie sich nun herausstellte, scheint dieser Jesus eine Figur der paläo-evolutiven Phase einer neuen religiösen Bewegung gewesen zu sein. Der Professor ist neugierig: Das könnte sich als ein interessantes Thema herausstellen. Aber es dürfte nicht einfach werden, die wissenschaftliche Gemeinde für diesen Menschen zu interessieren.
Anmerkung der Redaktion: Es handelt sich hier um eine Satire, deshalb sind sämtlich Angaben als frei erfunden einzustufen. Dies gilt auch für angebliche Zitate.
Vom evangelischen Theologen Dr. Sebastian Moll erschienen bereits mehrere Bücher: Albert Schweitzer. Meister der Selbstinszenierung und Das Evangelium nach Homer. Die Simpsons und die Theologie. kath.net-Lesern ist er besonders mit seinem Buch Jesus war kein Vegetarier bekannt.
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