23. Oktober 2016 in Weltkirche
Vietnam hatte nach dem Krieg von 1975 die diplomatischen Kontakte zum Vatikan abgebrochen.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Der Vatikan und die Sozialistische Republik Vietnam setzen ihre Bemühungen für eine diplomatische Annäherung fort. Die vatikanisch-vietnamesische Arbeitsgruppe treffe sich kommende Woche zur "Vertiefung und dem Ausbau der Beziehungen zwischen beiden Seiten" im Vatikan, teilte das vatikanische Presseamt am Samstag mit. Das sechste Arbeitstreffen von Vertretern beider Staaten soll von Montag bis Mittwoch erfolgen. Für den Heiligen Stuhl nimmt der vatikanische Untersekretär für die Beziehungen mit den Staaten, Antoine Camilleri, teil; die Delegation des südostasiatischen Landes führt Vize-Außenminister Bui Thanh Son an.
Vietnam hatte nach dem Krieg von 1975 die diplomatischen Kontakte zum Vatikan abgebrochen. Seit den 90er Jahren erörtern beide Seiten bei jährlichen Begegnungen Grundsatzfragen wie Bischofsernennungen oder Zugangsquoten zu Priesterseminaren. Ende 2011 hatte der Vatikan mit Erzbischof Leopoldo Girelli erstmals wieder einen Sondergesandten mit Sitz im Ausland nominieren können, der das Land gelegentlich besucht.
Von den gut 90 Millionen Einwohnern werden 6 bis 7 Millionen als Christen geführt; die Katholiken sind mit 26 Bistümern und einem Anteil von sieben Prozent an der Gesamtbevölkerung die mit Abstand größte christliche Kirche in Vietnam.
Seit April ist Nguyen Xuan Phuc Ministerpräsident von Vietnam. Seinen Vorgänger im Amt, Nguyen Tan Dung, empfing Papst Franziskus 2014 im Vatikan. Der Vatikan bezeichnete diese Begegnung damals als "wichtigen Schritt" auf dem Weg zu besseren bilateralen Beziehungen.
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