6. November 2016 in Aktuelles
Vertretene Position des 75-jährigen Dominikaners Cavalcoli laut Sender "nicht in Einklang mit der Barmherzigkeit als Kern der christlichen Botschaft".
Rom (kath.net/ KAP)
Wegen einer Äußerung über das mittelitalienische Erdbeben als "Strafe Gottes" hat das italienische Radio Maria die Sendereihe des betreffenden Geistlichen abgesetzt. Die dort vertretene Position stehe nicht in Einklang mit der Barmherzigkeit als Kern der christlichen Botschaft, teilte der katholische Privatsender am Samstag in Mailand mit. Zugleich entschuldigte er sich bei den Geschädigten in der Erdbebenzone.
Der Dominikanerpater und frühere Dogmatik-Professor Giovanni Cavalcoli (75) hatte in seiner monatlichen Sendung auf eine Hörerfrage geantwortet, das Erdbeben in Mittelitalien sei auch eine Strafe Gottes "im Sinn eines Appells an das Gewissen, die Prinzipien des Naturrechts wiederzuentdecken", etwa im Blick auf Ehe und Familie oder die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Der Vatikan und Bischöfe der Erdbebenregion äußerten sich indigniert und distanzierten sich von der Aussage.
In einem hart geführten Telefoninterview des Senders Radio 24 zu seinen Äußerungen befragt, bejahte der Cavalcoli am Freitagabend die zugespitzten Thesen, Homosexualität oder ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare verdienten eine göttliche Bestrafung durch Naturkatastrophen.
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