7. November 2016 in Deutschland
seine Nachfolger haben es dort abgelegt. Bild am Sonntag kritisiert Verhalten von Marx und Bedford-Strohm am Tempelberg DBK-Sprecher Kopp wehrt sich gegen die Kritik und meint: Es handelte sich dabei um eine Geste der Zurückhaltung
Bonn (kath.net)
Die Aufregung um das jüngste Auftreten von Kardinal Reinhard Marx (DBK-Vorsitzender) und Heinrich Bedford-Strohm (EKD-Präses) geht weiter. Am vergangenen Freitagabend hat Matthias Kopp, der Pressesprecher der DBK (Deutschen Bischofskonferenz) dazu eine Stellungnahme an kath.net übermittelt. Kopp kritisierte darin den jüdischen Historiker Michael Wolffsohn, der in der BILD schwere Kritik daran geübt hatte, dass beide christlichen Vertreter am Tempelberg das Kreuz abgelegt haben. Kopp meinte dazu jetzt wörtlich: Gestatten Sie mir zu diesem offensichtlich recherchefreien Beitrag (zumindest ist keine Recherche von Ihnen beim Unterzeichner bekannt) folgende Klarstellung: Die katholischen Bischöfe aus Deutschland und die evangelische Delegation haben bei ihrem Besuch des Felsendoms und der al-Aksa-Moschee (nicht aber des gesamten Tempelbergs) (arabisch: al-haram asch-scharif) darauf verzichtet, das Bischofskreuz zu zeigen. Gleiches haben sie auch beim Besuch der jüdischen Westmauer (hinlänglich bekannt als Klagemauer) getan. Es handelte sich dabei um eine Geste der Zurückhaltung, die angesichts der generell angespannten und in Folge des jüngsten UNESCO-Beschlusses sogar noch verschärften Lage angeraten erschien. Die Besucher aus Deutschland haben deutlich gemacht: Wir empfinden uns hier als Gäste; unser Besuch geht nicht mit irgendwelchen Ansprüchen einher, die die ohnehin schwierige und aufgeheizte Situation noch weiter belasten könnten. Die ökumenische Delegation hat damit auch an die Streitparteien in Jerusalem und im Nahen Osten ein Signal ausgesandt: Nur mit Respekt, Klugheit, Umsicht und Demut ist der Frieden zu erringen.
Die Bild am Sonntag hat am Wochenende allerdings nachgelegt und die Kritik an Marx und Bedford-Strohm verstärkt. In einem Kommentar mit dem Titel Legt das Kreuz nicht ab! erinnert Miriam Hollstein, dass das Kreuz seit 2000 Jahren das (!) Symbol des Christentums sei. Menschen seien dafür ermordet worden, weil sie sich trotz Verbot mit Kreuzzeichen oder Kette zu ihrem Glauben bekannt hatten. Auch Hollstein selbst bekannte sich dazu, dass sie das Kreuz in schwierigen Situationen begleitet hatte. Zur Kreuzablegung von Marx und Bedford-Strohm meinte die Bild-Journalistin: Umso unverständlicher, dass die beiden höchsten Kirchenvertreter Deutschlands ihre Kreuze bei einem Besuch des Tempelbergs abnahmen auf Bitte des muslimischen Gastgebers. Als Zeichen des Respekts. Für mich ist es ein falsches Zeichen. In Jerusalem hat Jesus das Kreuz auf sich genommen. Seine Nachfolger haben es dort abgelegt.
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