'Kann man sich eine größere Demutsgeste vorstellen?'

8. November 2016 in Kommentar


Fleischhauer im SPIEGEL: „Wie soll man es anders nennen als eine Verleugnung des Glaubens, wenn zwei wichtige Repräsentanten des Christentums bei einer Pilgergreise aus Rücksicht auf die Reizbarkeit muslimischer Glaubensvertreter ihr Kreuz ablegen?“


Jerusalem-Hamburg (kath.net) „Wie soll man es anders nennen als eine Verleugnung des Glaubens, wenn zwei wichtige Repräsentanten des Christentums bei einer Pilgergreise aus Rücksicht auf die Reizbarkeit muslimischer Glaubensvertreter ihr Kreuz ablegen? Es sind in der Geschichte des Christentums eine Menge Leute gestorben, weil sie genau das abgelehnt haben. Man kann das unvernünftig oder verbohrt finden, in den Kirchen werden sie heute als Heilige und Märtyrer verehrt. So ist das nun einmal mit dem Glauben: Den Gläubigen imponiert Standfestigkeit, nicht die Kapitulation vor fremden Mächten.“ Dies schreibt Jan Fleischhauer in seiner „Spiegel“-Kolumne. Im Rahmen einer ökumenischen Pilgerfahrt ins Heilige Land hatten der DBK-Vorsitzende Reinhard Kardinal Marx und der EKD-Vorsitzende Heinrich Bedford-Strohm eine Moschee auf Tempelberg besucht, anhand des Fotomaterials ließ sich unschwer feststellen, dass die christlichen Repräsentanten ihre Brustkreuze hatten verschwinden lassen, siehe auch (Siehe Foto der Delegation im (muslimischen) Felsendom auf dem Tempelberg – Homepage der Deutschen Bischofskonferenz).

Es gehe hier um „eine politische Entscheidung“ der Bischöfe, kommentierte der „Spiegel“-Redakteur. „Wenn Bedford-Strohm von der ‚besonderen Situation in Jerusalem‘ spricht, auf die es Rücksicht zu nehmen galt, kann nur der Anspruch der Muslime gemeint sein, den Tempelberg zu einem Heiligtum zu erklären, auf dem andere nichts zu suchen haben, schon gar keine Juden.“ Fleischhauer zitierte auch aus einer Darstellung des „Tagesspiegel“, wonach die muslimischen Hausherren der EKD-/DBK-Delegation entgegen der archäologisch gesicherten Fakten erläutert hatten: „Es hat hier oben nie einen jüdischen Tempel gegeben [...] Es gibt keinerlei archäologische Beweise“.

„Die Demutsgeste der Bischöfe fällt in eine Zeit, in der es für Christen in vielen Ländern der Erde wohl noch nie so gefährlich war, sich zu ihrem Glauben zu bekennen“.

Der Kommentar Fleischhauers erschien unter dem Titel „Die Unterwerfung“, was eine mehr als deutliche Anspielung an den vieldiskutierten Roman „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq darstellt, der mit seinem 2015 Werk ein erschreckend realistisch wirkendes Szenario eines islamisierten Frankreichs im Jahr 2022 entwarf.

Link zu Jan Fleischhauers „Spiegel“-Kolumne: „Christentum und Islam – Die Unterwerfung“

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